Duterte beschimpft Bischöfe als "Hurensöhne"
In gewohnt unflätiger Sprache hat der philippinische Präsident Rodrigo Duterte die Kritiker seines "Drogenkriegs" unter den katholischen Bischöfen und Priestern beschimpft. "Diese Priester sind Hurensöhne", zitierte ihn am Mittwoch der asiatische katholische Pressedienst Ucanews. Mit dieser Bezeichnung hatte Duterte bereits in der Vergangenheit die Bischöfe seines Landes, Papst Franziskus und US-Präsident Barack Obama beleidigt. Laut Ucanews warf Duterte Bischöfen und Priestern auch vor, "Mätressen" zu haben. Die Philippinen sind das größte, mehrheitlich katholische Land Asiens. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken.
Namentlich wandte sich der Präsident gegen den emeritierten Erzbischof Fernando Capalla seiner Heimatstadt Davao. Erzbischof Capalla hatte in der vergangenen Woche in einem Fernsehinterview mit deutlichen Worten Dutertes Drogenkrieg kritisiert. "Falsches bleibt falsch, auch wenn jeder es tut, und Richtiges bleibt richtig, auch wenn niemand es tut", sagte der Geistliche. Er gehört auch dem Vorstand der Konferenz der Bischöfe und islamischen Gelehrten an, die sich für den Dialog zwischen Christen und Muslimen auf Mindanao einsetzt.
Das Verhältnis zwischen Duterte und der katholischen Kirche ist seit längerem angespannt. Im Wahlkampf bezeichnete Duterte die Kirche als "die scheinheiligste Einrichtung" und drohte mit der Veröffentlichungen von Namen von Bischöfen, die angeblich in Korruptions- und Sexskandale verwickelt sein sollen.
Tausende Tote im "Drogenkrieg"
Duterte war am 8. Mai dieses Jahres von einer großen Mehrheit der Philippiner zum Präsidenten gewählt worden. Ein zentrales Wahlversprechen war der "Krieg gegen Drogen". Seit seinem Amtsantritt am 30. Juni wurden bereits mehr als 3.500 angebliche Drogendealer und -konsumenten von der Polizei sowie Todesschwadronen umgebracht. Einer aktuellen Umfrage zufolge unterstützen 76 Prozent der Philippiner die Politik ihres Präsidenten. (KNA)