Duterte: Vatikan soll Priestern Beziehungen zu Männern gestatten
Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, sorgt erneut mit unflätigen Schimpftiraden gegen die katholische Kirche des Landes für Aufsehen. "Ich kann nur betonen, dass die Bischöfe Hurensöhne sind. Das ist die Wahrheit. Die meisten von denen sind schwul", sagte er laut philippinischen Medienberichten (Freitag) unvermittelt bei einer Feier zum Baubeginn einer Schule in Manila. Der Vatikan solle sich ehrlich machen, den Zölibat abschaffen und den Geistlichen Beziehungen zu Männern gestatten, so der Präsident.
Bischof: Duterte ist der Antichrist
Der Streit zwischen Duterte und den katholischen Bischöfen gewinnt zusehends an Schärfe. Während Duterte seine harschen Attacken in gewohnter Manier fortsetzt, verschärfte zuletzt auch die Kirche ihren Ton deutlich. Der frühere Vorsitzende der nationalen Bischofskonferenz, Erzbischof Socrates Villegas, bezeichnete den Präsidenten in seiner Neujahrsbotschaft als "Antichristen".
Die Kirche kritisiert vor allem Dutertes "Drogenkrieg", in dessen Verlauf bereits Tausende angebliche Drogenkriminelle ohne Gerichtsverfahren getötet wurden. In der Bevölkerung trifft dieses radikale Vorgehen gegen die Drogenkriminalität allerdings weitgehend auf Zustimmung: 74 Prozent der Philippiner halten ihren Präsidenten für "sehr gut", wie eine Ende Dezember veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Social Weather Stations ergab.
Duterte hatte in der Vergangenheit immer wieder die katholische Kirche und den christlichen Glauben attackiert. "Diese Priester sind Hurensöhne", sagte er im Oktober 2016 über die Bischöfe und Priester seines Landes und warf ihnen vor, "Mätressen" zu haben. Später kündigte er an, seine eigene "Duterte-Kirche" gründen zu wollen. Im vergangenen Dezember rief er sogar dazu auf, die Bischöfe des Landes zu töten. (tmg/KNA)