"Musste erst im Internet recherchieren"

Erzbischof Hollerich: Wurde total überrascht von Kardinalsernennung

Veröffentlicht am 02.09.2019 um 09:43 Uhr – Lesedauer: 

Luxemburg ‐ Da kommt man nichtsahnend aus der Messe am Sonntagmorgen und erfährt von Gläubigen, dass man zum Kardinal erhoben wird: So erging es gestern dem Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich. Er ist einer von 13 neuen Purpurträgern.

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Der Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich (61) ist durch seine bevorstehende Erhebung zum Kardinal vollkommen überrascht worden. Nachdem er am Morgen Glückwünsche erhalten habe, "habe ich mal ein wenig im Internet recherchiert und nachgeschaut, und habe dann zu meinem großen Erstaunen herausgefunden, dass ich zum Kardinal ernannt worden bin", sagte Hollerich in einer ersten Reaktion gegenüber Radio Vatikan (Sonntag). Die Kardinalserhebung von Hollerich und zwölf weiteren Würdenträgern am 5. Oktober hatte Papst Franziskus überraschend am Sonntag beim Angelusgebet verkündet.

Wurde schon mit "Eminenz" angesprochen

"Ich kam aus der Messe hier in einem kleinen Dorf in Portugal, wo ich meine Ferien verbringe und habe dann Nachrichten mit Glückwünschen erhalte. Und da habe ich mich gefragt: Warum denn Glückwünsche?", berichtete Hollerich. In einer Nachricht sei er sogar bereits mit "Eminenz" angesprochen worden, so der Erzbischof, der dann im Internet von der Kardinalserhebung erfuhr.

Hollerich, der auch Vorsitzender der EU-Bischofskommission COMECE ist, sagte weiter, dass er auch als Kardinal im Dienst der Kirche stehe. "Zunächst im Dienst des Heiligen Vaters, der ja eine wundervolle Arbeit für die Reform der Kirche macht. Und dann auch im Dienst der ganzen Kirche Gottes, von allen Frauen und Männern, die diese Kirche bilden, von allen Frauen und Männern, die Gott liebt und denen ich dann auch dienen möchte."

Von den 13 künftigen Kardinälen sind zehn jünger als 80 Jahre und dürfen somit an einer möglichen Papstwahl teilnehmen. Der Termin der Kardinalserhebung fällt mit dem Beginn der Bischofssynode für das Amazonasgebiet zusammen. Mit den Neuernennungen steigt die Zahl der konklaveberechtigten Kardinäle kurzzeitig auf 128, bevor im Oktober vier Purpurträger altersbedingt aus dem Kreis der Papstwähler ausscheiden. (tmg)