Evangelische Kirche plant Petition für Tempolimit 130
Mit einer Petition will sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) für das Tempolimit 130 auf deutschen Autobahnen einsetzen. Von Aschermittwoch (6. März) an sollen binnen vier Wochen 50.000 Unterschriften für das Anliegen zusammenkommen, wie EKM-Gemeindedezernent Christian Fuhrmann in Magdeburg ankündigte.
Werde das Ziel erreicht, komme es zu einer öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages. "Wir wollen eine gesellschaftliche Diskussion anstoßen", sagte Fuhrmann. Deutschland sei das einzige Land in der EU ohne Tempolimit auf Autobahnen.
"Wirtschaftlich tut das niemandem weh"
Vieles spreche für das Tempolimit: Es sei ein sofortiger und kostenloser Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen, es gebe weniger Reifenabrieb und Lärm. Die Verkehrssicherheit werde erhöht. "Wirtschaftlich tut das niemandem weh", sagte Fuhrmann.
Die EKM befasst sich schon länger mit Umweltthemen und möglichen Beiträgen, die jeder leisten kann. Landesbischöfin Ilse Junkermann sagte: "Es ist ein Bekenntnis zur Schöpfung." Hier nehme die Kirche Verantwortung wahr. Es hatte auch einen Beschluss des Landeskirchenrats zum Thema gegeben, der laut Fuhrmann aber nicht unumstritten war. "Wir haben in unseren eigenen Gremien heftig diskutiert."
Die Einführung einer allgemeinen Geschwindigkeitsbeschränkung auf deutschen Autobahnen ist seit dem Bestehen der Bundesrepublik in der Diskussion. Laut verschiedenen Umfrageergebnissen herrscht in der deutschen Bevölkerung keine einheitliche Meinung dazu. Die deutsche Autoindustrie und der größte deutsche Automobilclub ADAC lehnen ein Tempolimit ab. Die Einführung einer Begrenzung von 130 km/h fordern die Linkspartei und die Partei Bündnis 90/Die Grünen. Demgegenüber lehnen die CDU/CSU, die AfD und die FDP ein solches Tempolimit ab. Innerhalb der SPD ist das Thema umstritten. (tmg/dpa)