Feuer in Notre-Dame: Es war keine Brandstiftung
Die vorläufige Untersuchung des verheerenden Feuers in der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat Brandstiftung als Grund ausgeschlossen. Die Ermittler hätten keinerlei Hinweise auf einen "kriminellen Ursprung" des Feuers finden können, teilte der Staatsanwalt von Paris am Mittwoch mit. Stattdessen könnten ein Kurzschluss oder eine weggeworfene Zigarette die mögliche Ursache für den Großbrand gewesen sein.
Im Rahmen ihrer Untersuchung hatten die Ermittler rund 100 Zeugen befragt. Zudem analysierten sie Proben aus der Kathedrale. Der 1.125 Seiten umfassende Untersuchungsbericht wurde mittlerweile der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Bis jetzt ließen es die durchgeführten Untersuchungen aber noch nicht zu, "die genaue Brandursache zu bestimmen". Der Bericht mache jedoch auf Fehlverhalten in einigen Fällen aufmerksam. Diesen Hypothesen müsse nun in einer umfassenderen Untersuchung nachgegangen werden.
So hatte die Gerüstbaufirma, die für die Renovierungsarbeiten am Dachstuhl der Kathedrale beauftragt worden war, bereits im April zugegeben, dass ihre Mitarbeiter das strikte Rauchverbot auf dem Dach "von Zeit zu Zeit" missachtet hätten. Das Unternehmen bestritt aber, für den Brand verantwortlich zu sein: "Es ist unmöglich, dass ein Zigarettenstummel der Grund für den Brand in Notre-Dame sein kann."
Der Bericht zieht auch einen Kurzschluss als Brandursache in Betracht. Dieser könnte sich bei den Elektromotoren der Aufzüge zu den Gerüsten ereignet haben. Drei Untersuchungsrichter werden die weiteren Ermittlungen leiten. Ermittelt werde wegen "mutwilliger Sachbeschädigung" und Verletzung der Sicherheitsvorschriften gegen Unbekannt. (cst)