Franziskus: Eucharistie soll keine bloße Gewohnheit sein
Papst Franziskus hat die Katholiken aufgefordert, das Sakrament der Eucharistie neu für sich zu entdecken. Das Fronleichnamsfest, das in vielen Ländern an diesem Sonntag begangen werde, sei eine gute Gelegenheit dazu, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der Kommunionempfang in der Messe dürfe keine reine Gewohnheit werden. Das "Amen", das der Gläubige dazu sagt, müsse "aus dem Herzen kommen", damit die Liebe Jesu Christi, der in Brot und Wein gegenwärtig sei, das Leben der Gläubigen verwandle.
"Es ist Jesus - Jesus, der mich gerettet hat, der kommt, um mir Kraft zum Leben zu geben", sagte Franziskus. Daher solle jedes Mal "wie die erste heilige Kommunion sein". Mit seinen Ausführungen bezog sich der Pontifex auf die in den Evangelien beschriebene wundersame Brotvermehrung (vgl. Lk 9,11-17). Der Herr habe die Jünger aufgefordert, der Menge zu essen zu geben. "Jesus lädt seine Jünger zu einer wahren Umkehr ein – einer Umkehr, die von der Logik des 'Jeder ist sich selbst der Nächste' zur Logik des Teilens führt, beginnend bei dem Wenigen, das uns die Vorsehung zur Verfügung stellt", so Franziskus.
Am Abend wird der Papst einen Fronleichnamsgottesdienst und eine Prozession in Rom leiten. Diese finden im Stadtteil Casal Bertone statt, der zwischen zwei großen Straßen- und Eisenbahnadern östlich des Hauptbahnhofs liegt. Zum Abschluss erinnerte der Papst an 14 Ordensschwestern, die während des Spanischen Bürgerkriegs umgebracht wurden. Die Frauen waren am Samstag in Madrid als Märtyrerinnen seliggesprochen worden. (bod/KNA)