Gehen der Schweizergarde die Rekruten aus?
Noch nie gab es weniger Rekruten für die Schweizergarde als im Jahr 2019. Der Kommandant der Garde, Christoph Graf, stellte die aktuellen Zahlen bei der derzeit im Kloster Mariastein tagenden Vollversammlung der Schweizer Bischofskonferenz vor. Demnach werden in diesem Jahr nur 23 neue Soldaten für das päpstliche Militärkorps vereidigt. Im Vorjahr waren es noch 32 gewesen.
Eigentlich sollte die Schweizergarde größer werden. Im April 2018 hatte Papst Franziskus eine Aufstockung von 110 auf 135 Mann gewährt, im Dezember wurde außerdem die Führungsriege ausgebaut. Aktuell stehen neben dem Rekrutenmangel noch weitere Veränderungen an: Die historische Uniform wurde mit Helmen aus dem 3D-Drucker modernisiert, außerdem steht ein Neubau der gegenwärtigen Sicherheitsstandards nicht mehr genügenden Kaserne an.
Traditionelle Garde vor weiteren Umbrüchen
Als Rekruten für die Schweizergarde kommen gemäß den Statuten der Garde nur katholische männliche Schweizer Staatsbürger zwischen 19 und 30 Jahren in Frage, die neben einer Berufsausbildung oder der Matura bereits die Rekrutenschule der Schweizer Armee absolviert haben und ledig sind. Außerdem ist eine einwandfreie Gesundheit und eine Mindestgröße von 1,74 Meter Bedingung. Neue Rekruten werden traditionell am 6. Mai vereidigt, dem Tag, an dem während der Plünderung Roms im Jahr 1527 147 Schweizergardisten starben, als sie Papst Clemens VII. schützten.
Heute ist es die Aufgabe der Schweizergarde, "ständig über die Sicherheit des Heiligen Vaters und seiner Residenz zu wachen", wie es im Gardereglement heißt. Dazu gehören Wach- und Sicherheitsdienste sowie zeremonielle Aufgaben bei Audienzen, Empfängen und Papstmessen. (fxn)