Ökumenische Initiative für Miteinander

Interkulturelle Woche mit Aufruf gegen Abschottung gestartet

Veröffentlicht am 24.09.2018 um 09:44 Uhr – Lesedauer: 

Hannover ‐ Rund um den bundesweiten "Tag des Flüchtlings" begehen die Kirchen in Deutschland die "Interkulturelle Woche". Auch unter Christen gebe es "Tendenzen der Ausgrenzung und Abschottung", lautete die Mahnung zum Start.

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Mit Aufrufen gegen Abschottung und für ein Miteinander in Vielfalt haben die Kirchen in Deutschland am Sonntag ihre Interkulturelle Woche eröffnet. Auch unter Christen gebe es "Tendenzen der Ausgrenzung und Abschottung", heißt es in einem gemeinsamen Papier der Spitzenvertreter von katholischer, evangelischer und orthodoxer Kirche. Und weiter: "Dabei gehört Vielfalt konstitutiv zum Wesen der Kirche. Der Glaube verbindet Menschen über Ländergrenzen, Sprachen und Kulturen hinweg."

Das Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche ist unterzeichnet von Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzendem der Deutschen Bischofskonferenz, dem evangelischen Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm und dem Vorsitzenden der Orthodoxen Bischofskonferenz, Metropolit Augoustinos. Die Woche findet zum 43. Mal statt und wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst in Hannover eröffnet. Sie steht unter dem Leitwort "Vielfalt verbindet". Die Interkulturelle Woche wird von Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten und Migrantenorganisationen unterstützt und mitgetragen. In mehr als 500 Städten und Gemeinden werden rund 5.000 Veranstaltungen durchgeführt. Der bundesweite "Tag des Flüchtlings" – in diesem Jahr am 28. September – ist Bestandteil der Interkulturellen Woche.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über Flucht und Migration sagte der Hannoveraner Landesbischof Ralf Meister: "Ich freue mich, dass während der Interkulturellen Woche in Gottesdiensten und Veranstaltungen sichtbar wird, wie viele Menschen sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzen." Hannovers katholischer Propst Martin Tenge kritisierte, zu oft werde übersehen, "wie sehr unsere Gesellschaft durch diese Vielfalt auch bereichert" werde.

Bei einem Empfang wandten sich die Redner laut Mitteilung der Veranstalter ebenfalls gegen nationalistische und fremdenfeindliche Bestrebungen. Sie beleuchteten Deutschland als Land, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung friedlich zusammenleben könnten. (luk/KNA)