Erzbischof Pengo aus Tansania will keine Hilfsleistungen

Kardinal: Lieber verhungern als Homosexuelle akzeptieren

Veröffentlicht am 05.12.2018 um 13:52 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal: Lieber verhungern als Homosexuelle akzeptieren
Bild: © KNA

Dar-es-Salaam ‐ Im Gegensatz zu westlichen Staaten verweigern viele afrikanische Länder Homosexuellen die Akzeptanz. In Tansania wurde das zuletzt besonders deutlich: Dort würde ein Kardinal sogar lieber sterben.

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Kardinal Polycarp Pengo hat die Regierung Tansanias gebeten, keine Hilfsleistungen von westlichen Staaten anzunehmen, die ihre Unterstützung an die Akzeptanz von Homosexualität in dem afrikanischen Land knüpfen. "Es ist besser, an Hunger zu sterben, als Hilfe zu erhalten und zu Dingen gezwungen zu werden, die dem Wunsch Gottes widersprechen", sagte der Erzbischof von Dar-es-Salaam laut der Newsplattform der Vereinigung der Bischofskonferenzen Ostafrikas (AMECEA). Pengo äußerte sich kürzlich während eines Gottesdiensts anlässlich des Erntedankfestes.

Die "Sünde der Homosexualität" widerspreche "dem Plan Gottes in der Schöpfung", so der Kardinal weiter. "Wir können solche Missstände gegenüber Gott nicht akzeptieren." Wenn die Menschen in Tansania deswegen verhungern müssten, "dann würden wir lieber mit unserem Gott sterben". Homosexuelle zu akzeptieren bedeutet laut Pengo, Gott zu verleugnen.

Handlungen "gegen die menschliche Natur"

Der Erzbischof von Dar-es-Salaam bedankte sich bei der tansanischen Regierung für deren Position in dieser Angelegenheit. Innenminister Kangi Lugola hatte kürzlich erklärt, dass homosexuelle Handlungen "von jedem nach Gottes Bild geschaffenen Menschen" gemieden werden sollten. Solche Handlungen "gegen die menschliche Natur" akzeptiere die Regierung Tansanias nicht. Das ostafrikanische Land fährt einen besonders harten Kurs gegenüber Homosexuellen: Sexuelle Handlungen unter Gleichgeschlechtlichen werden mit Haftstrafen von 30 Jahren bis lebenslänglich sanktioniert. Viele westliche Staaten und Hilfsorganisationen verurteilen diese Politik und haben bereits mehrfach damit gedroht, ihre Hilfsleistungen einzustellen.

Auch die meisten anderen Länder auf dem afrikanischen Kontinent verweigern Homosexuellen die Anerkennung. Der nigerianische Kardinal John Onaiyekan sagte Anfang des Jahres, dass es in seinem Heimatland gesellschaftlicher Konsens sei, Homosexualität abzulehnen. Ihre Akzeptanz in den westlichen Gesellschaften stelle "keinen Fortschritt" dar.

Der Katechismus der Katholischen Kirche hält fest, dass Homosexuellen "mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen" ist. Auch sie seien berufen, "in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen". Dennoch sind sie "zur Keuschheit gerufen". Sie sollen sich "durch die Tugend der Selbstbeherrschung" sowie "durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern". (mal)