Kirche in Ägypten wehrt sich gegen Gerüchte

Kopten: Wir wollen den Papst nicht stürzen

Veröffentlicht am 12.03.2019 um 12:02 Uhr – Lesedauer: 
Kopten: Wir wollen den Papst nicht stürzen
Bild: © KNA

Kairo ‐ Die Kopten weisen Gerüchte zurück, nach denen die Synode der Kirche die Absetzung ihres Papstes Tawadros II. vorbereitet und betont die Geschlossenheit. Doch es bleiben Konflikte im koptischen Klerus.

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Die koptische Kirche in Ägypten wehrt sich gegen Gerüchte, dass Patriarch Tawadros II. gestürzt werden soll. Ein Sprecher wies am Sonntag Berichte zurück, laut denen die Synode plane, den Kopten-Papst abzusetzen. Durch das Gerede habe sich im Gegenteil "die Liebe der Synode und der Menschen für Seine Heiligkeit gezeigt", so Paul Halim, der die Gerüchte "unrealistisch und unbegründet" nannte. Es gebe in der Synode keine Opposition gegen den Patriarchen, vielmehr seien deren Mitglieder "erleuchtet und spirituell genug, die Einheit der Kirche mit aller Kraft zu erhalten."

Bei der Synode im vergangenen Jahr hatte es Protest gegen die politische Positionierung Tawadros gegeben, wie der britische Thinktank "Chatham House" berichtet. Demnach wandte sich Tawadros von der Haltung seines Vorgängers Schenuda III. ab, der sich als dezidiert politischer Vertreter der Kopten gesehen hatte – auch und vor allem in Abgrenzung zum ägyptischen Staat, was in den 1980er Jahren zur Verhängung von Hausarrest führte. Tawadros sieht sich demnach nicht als politische Führungsfigur, vielmehr hält er die Treue zum Staat für essenziell. Das führte zu Konflikten mit einigen Bischöfen, die eher der konservativen Linie Schenudas folgen.

Die koptisch-orthodoxe Kirche ist die größte christliche Konfession im überwiegend muslimisch geprägten Ägypten. Über die Größe der Kirche gibt es verschiedene Angaben, die meisten Schätzungen gehen von einem Bevölkerungsanteil zwischen 5 und 10 Prozent aus. Das Oberhaupt der Kirche, der "Papst von Alexandrien und Patriarch von ganz Afrika" hat seinen Sitz in Kairo und Alexandria und führt sein Amt auf den Heiligen Markus zurück. (cph)