Neue Karfreitagsregelung für Österreich - Lob der Bischöfe
Die katholischen Bischöfe Österreichs begrüßen die von der Regierung vorgeschlagene neue Regelung für den Karfreitag. Es sei erfreulich, dass "eine für Evangelische und Altkatholiken akzeptable Lösung" gefunden sei, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, der Presseagentur Kathpress (Dienstag). Nun sei es den Betroffenen möglich, den Karfreitag als Feiertag in gewohnter Weise zu begehen. Zuvor hatte die Regierung erklärt, dass künftig jedem Bürger ein "persönlicher Feiertag" als Urlaubsanspruch zustehen solle.
Eine Neuregelung für den Karfreitag war wegen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) notwendig geworden. Das bisherige Modell, nach dem der Karfreitag in Österreich seit den 1950er Jahren nur für Angehörige der altkatholischen und der evangelischen Kirchen ein gesetzlicher Feiertag war, befand das Gericht im Januar für diskriminierend.
Es gibt aber auch einen "Wermutstropfen"
Auch der evangelische Bischof Michael Bünker begrüßte den neuen Vorschlag der Regierung, über den am Mittwoch im Parlament in Wien entschieden werden soll. So sei positiv, dass "die sehr umstrittene Variante mit dem halben Feiertag ab 14 Uhr" kein Thema mehr sei. Der überarbeitete Entwurf ermögliche, "dass nun Evangelische die Möglichkeit haben, den ganzen Karfreitag als ihren Feiertag zu begehen". Zudem sei die Lösung diskriminierungsfrei und biete auch Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften die Option, einen selbstgewählten Feiertag zu haben, so Bünker. Als "Wermutstropfen" bezeichnete der Bischof, "dass dieser selbstgewählte Feiertag aus dem bestehenden Urlaubskontingent zu nehmen ist".
Die von der ÖVP-FPÖ-Regierung zwischenzeitlich favorisierte Lösung eines halben Feiertags für alle ab 14 Uhr war heftig umstritten. Auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn sprach davon, dass der Vorschlag "noch nicht ausgereift" sei. "Ein Freitagnachmittag, ist nicht wirklich ein halber Feiertag, denn Freitagnachmittag arbeiten die meisten Menschen nicht mehr", so der Kardinal weiter. (bod/KNA)