Papst: Diakoninnen-Kommission kam nicht zu einheitlichem Ergebnis
Zu einem möglichen Diakonat der Frau in der katholischen Kirche gibt es nach den Worten von Papst Franziskus in absehbarer Zeit keine Entscheidung. Zwar habe die von ihm eingesetzte Kommission ihre Arbeit beendet, sei aber zu keinen gemeinsamen Schlussfolgerungen gekommen, sagte der Papst am Dienstag auf dem Rückflug von Skopje nach Rom.
Bis zu einem gewissen Punkt seien sich die Fachleute nach zweijähriger Arbeit einig gewesen, für eine Entscheidung bedürfe es jedoch weiterer Arbeit und Überlegungen. Dazu sollten die Kommissionsmitglieder ihre jeweiligen Thesen und Befunde noch weiter untersuchen und ausbauen.
Den Quellen zufolge habe es in einigen Regionen, etwa dem antiken Syrien, Diakoninnen gegeben, in anderen Regionen nicht. Sie tauften demnach damals Frauen, was durch Untertauchen geschah. Auch Salbungen kranker Frauen hätten die Diakoninnen vorgenommen. Ob ihr Amt allerdings sakramental verstanden worden sei, darüber seien sich die Experten uneins, so der Papst.
Keine Gewissheit, ob Ordination wie bei Männern
"Grundsätzlich gilt aber, dass es keine Gewissheit darüber gibt, ob dies eine Ordination mit derselben Form und Finalität war wie bei der von Männern", sagte Franziskus. Einige bejahten dies. Andere verstünden die frühere Beauftragung von Frauen zum Diakonat eher so wie heute die Segnung einer Äbtissin.
Für ihn persönlich sei es interessant, dass vor etlichen Jahren Theologen behaupteten, es habe keine Diakoninnen gegeben, weil Frauen in der Gesellschaft als zweitrangig gegolten hätten. Kurioserweise habe es aber in genau der Zeit im heidnischen Raum eine große Zahl von Priesterinnen gegeben. "Ein weibliches Priesteramt im heidnischen Kult war zu jener Zeit normal. Warum gab es diese Entwicklung nicht in der Kirche?", so der Papst. Diese Frage untersuche man ebenfalls.
Franziskus hatte vor drei Jahren anlässlich eines Treffens mit internationalen Ordensoberinnen die Einrichtung einer Expertenkommission bekanntgegeben. Diese sollte untersuchen, ob und in welcher Form es in der frühen Kirche weibliche Diakone gab. Eine Entscheidung, ein solches Amt heute wieder einzuführen, hatte er damit nicht automatisch verbunden.
Auch in der deutschen Kirche ist der Frauendiakonat seit Jahren Thema. Seit 1997 wird der 29. April, der Gedenktag der heiligen Katharina von Siena, von kfd, KDFB, dem Netzwerk Diakonat der Frau und dem ZdK als "Tag der Diakonin" begangen. Zuletzt hatte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode in Aussicht gestellt, dass die Zulassung von Frauen zum Diakonat ein Thema des "synodalen Wegs" sein wird. (tmg/KNA)