Papst Franziskus besucht Ende Mai Rumänien
Papst Franziskus will vom 31. Mai bis 2. Juni nach Rumänien reisen. Er folge damit einer Einladung von Staatspräsident Klaus Iohannis und der katholischen Kirche des Landes, teilte der Vatikan am Freitag mit. Ziele der dreitägigen Reise sind die Städte Bukarest, Iasi, Blaj sowie der Marienwallfahrtsort Sumuleu Ciuc. Es ist die 30. Auslandsreise von Franziskus; das Programm wird laut Vatikan erst später veröffentlicht.
Erwartet werden auch Begegnungen mit der Regierung; Rumänien hat im ersten Halbjahr die EU-Ratspräsidentschaft inne. Zudem dürften Treffen mit den Spitzen anderer Kirchen, vor allem der rumänisch-orthodoxen Kirche, auf dem Programm stehen. Angesichts der gegenwärtigen innerorthodoxen Spannungen um die Kirche in der Ukraine käme dieser Begegnung des katholischen Kirchenoberhauptes besondere Bedeutung zu. Zuletzt hatte mit Johannes Paul II. 1999 erstmals überhaupt ein Papst Rumänien besucht.
Rumänien gilt als eines der religiösesten Länder in der EU. Mehr als 80 Prozent der Bewohner bekennen sich zur rumänisch-orthodoxen Kirche unter ihrem Oberhaupt Patriarch Daniel Ciobotea. Mit etwa 17 Millionen Mitgliedern ist die rumänische nach der russisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats die zweitgrößte der orthodoxen Nationalkirchen. Im vergangenen November war in Bukarest die "Kathedrale zur Erlösung der Nation" geweiht worden. Mit 120 Metern Länge, 70 Metern Breite und 120 Metern Höhe ist sie eine der größten orthodoxen Kirchen weltweit. Sie bietet 5.000 Menschen Platz.
Die ungarische und die deutsche Minderheit Rumäniens gehören anderen, meist protestantischen Konfessionen an. Knapp sechs Prozent der Rumänen sind Katholiken, die meisten von ihnen Mitglieder der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche.
Bereits die fünfte angekündigte Auslandsreise 2019
Der Rumänien-Besuch wird bereits die bislang fünfte Auslandsreise des Papstes in diesem Jahr. Ende Januar fliegt Franziskus zum Weltjugendtag nach Panama, eine Woche später in die Vereinigten Arabischen Emirate, Ende März nach Marokko sowie Anfang Mai nach Bulgarien und Mazedonien. Möglicherweise folgen in der zweiten Jahreshälfte längere Reisen nach Fernost und Südostafrika.
Von einem möglichen Rumänien-Besuch des Papstes war bereits im November aus Kreisen rumänischer Bischöfe zu hören gewesen, als diese zu ihrem regelmäßigen Ad-limina-Besuch in Rom waren. Im Mai 2018 war Ministerpräsidentin Viorica Dancila zum Antrittsbesuch bei Franziskus gewesen.
Das Motto des Papstbesuchs lautet "Gemeinsam unterwegs"; das Logo zeigt Gläubige mit einem Kreuz unter dem Schutz der Muttergottes. Die Klosterkirche Heilige Maria in Sumuleu Ciuc ist ein beliebtes katholisches Wallfahrtsziel. (tmg/KNA)