Ermordeter Priester soll als Märtyrer anerkannt werden

Papst mahnt zur Eile bei Seligsprechung für Hamel

Veröffentlicht am 27.07.2018 um 12:20 Uhr – Lesedauer: 
Frankreich

Frankreich ‐ Vor zwei Jahren wurde der Priester Jacques Hamel während eines Gottesdienstes enthauptet. Viele sehen in ihm einen Märtyrer. Auch der Papst. Darum ruft er die Diözese zur Eile im Seligsprechungsverfahren.

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Papst Franziskus hat den Erzbischof von Rouen um Eile im Seligsprechungsverfahren des ermordeten Priesters Jaques Hamel gebeten. Erzbischof Dominique Lebrun sei bei einer Wallfahrt nach Rom auf den Papst getroffen und habe mit ihm über Hamel gesprochen, sagte der Franzose am Donnerstag der Website Vatican Insider. "In Bezug auf diese Sache drängte mich der Heilige Vater mich zu beeilen."

Der 85-jährige Hamel war am 26.Juli 2016 während eines Gottesdienstes von zwei islamistischen Attentätern ermordet worden. Kurz danach verkündete Papst Franziskus, dass Hamel "jetzt ein Seliger" sei. Ihm zu Ehren setzte Franziskus die Vorschrift außer Kraft, dass ein Seligsprechungsverfahren erst fünf Jahre nach dem Tod eröffnet werden darf. Rouens Erzbischof setzte daraufhin das Verfahren offiziell im April 2017 in Gang.

Nach der ersten diözesanen Phase des Verfahrens, die derzeit noch läuft, geht es anschließend nach Rom in die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozess. Wie der Erzbischof erklärte, "sind 69 Zeugen in den Prozess involviert und werden in den kommenden Monaten angehört." Es gebe Verwandte, andere Priester und Gemeindemitglieder, einschließlich Zeugen des Attentats vor zwei Jahren. "Wir planen, die diözesane Phase bereits im nächsten Winter zu schließen und das Verfahren für April 2019 nach Rom zu bringen", sagt Lebrun. (evb)