Bartholomaios I. erinnert Muslime an christliche Vergangenheit

Patriarch fordert Respekt für Hagia Sophia

Veröffentlicht am 09.07.2016 um 10:21 Uhr – Lesedauer: 
Türkei

Istanbul ‐ Im Ramadan wurde in der Hagia Sophia in Istanbul zum islamischen Gebet gerufen. Nun hat Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel Respekt vor der christlichen Vergangenheit verlangt.

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Anlass für die Äußerung war die jüngste Rezitation des islamischen Gebetsrufes während des diesjährigen Ramadan. Höhepunkt war Anfang Juli die Verkündung des islamischen Glaubensgrundsatzes "Es ist kein Gott außer Allah. Und Mohammed ist sein Prophet" im Rahmen des Gebetsrufes Adhan.

Fast ein Jahrtausend Kirche gewesen

In der 1931 zum Museum erklärten einstigen christlichen Kirche und späteren Moschee hatten die türkischen Behörden bislang alle religiösen Akte strikt untersagt. Auch die Päpste Paul VI., Johannes Paul II., Benedikt XVI. und zuletzt Franziskus durften bei ihren Besuchen in Istanbul nicht still in der Hagia Sophia beten oder auch ein Kreuzzeichen machen.

Unter der Präsidentschaft von Recep Tayyip Erdogan mehren sich in jüngerer Zeit Zeremonien in der einst bedeutendsten Kirche der Welt, die nach der türkischen Eroberung Konstantinopels 1453 zur Moschee umfunktioniert wurde.

Patriarch Bartholomaios erinnerte daran, dass die Hagia Sophia fast ein Jahrtausend christliche Kirche war. Sie werde weiter von Christen aller Konfessionen verehrt und stelle einen künstlerisch-kulturellen Höhepunkt der Menschheitsgeschichte dar. (KNA)