Spanien setzt Flaggen auf halbmast – für Jesus
An allen Militärgebäuden Spaniens hängt die Nationalflagge ab Donnerstagmittag auf halbmast, um an den Kreuzestod Christi zu erinnern. Das geht aus einer Anordnung des spanischen Verteidigungsministeriums vom Montag hervor. Demnach sollen "in allen Einheiten, Stützpunkten und Kasernen" die Flaggen von Gründonnerstag um 14 Uhr bis Ostersonntag um 0.01 Uhr auf halbmast wehen. Das sei eine "traditionelle" Praxis, welche seit mehreren Jahrzehnten existiere und "zur säkularen Tradition der Streitkräfte dazugehört", schreibt das Ministerium.
Das spanische Militär nimmt darüber hinaus an insgesamt 152 Paraden und anderen Feierlichkeiten, die aus Anlass der Heiligen Woche abgehalten werden, teil. Diese finden in 80 Städten im ganzen Land statt, darunter in der Hauptstadt Madrid, den Provinzhauptstädten Sevilla und Granada sowie auf den Kanarischen Inseln. Das Verteidigungsministerium betonte, dass es die Religionsfreiheit respektiere und daher die Teilnahme der Soldaten an diesen Veranstaltungen freiwillig sei.
Die Halbmastbeflaggung ist in vielen Ländern die traditionelle Form der Trauerbeflaggung. Sie kann zum Beispiel beim Tod eines wichtigen Staatsmannes oder auch nach vielbeachteten Ereignissen mit Todesfolgen angeordnet werden. In Deutschland bestimmen die Innenminister des Bundes oder der Länder über die Trauerbeflaggung. Regelmäßig wehen die Flaggen am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) und am Volkstrauertag (zwei Wochen vor dem ersten Advent) auf halbmast. Neben Spanien wird auch in manchen anderen Ländern die Nationalflagge aus Anlass der Kartage auf halbmast gesetzt, so etwa auf Malta und den Färöer-Inseln. (tmg)