Speyerer Generalvikar will sich für Diakoninnen einsetzen
Der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm will sich für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen einsetzen. Er könne "Wut, Trauer und Ärger" der Katholikinnen verstehen, die seit Jahrzehnten hingehalten würden, sagte der katholische Geistliche jetzt dem Südwestrundfunk (SWR). Die Kirche müsse sich bewegen, "in Speyer und in Rom".
Er kündigte an, dass noch in diesem Jahr zwei der sechs Leitungsämter in dem pfälzischen Bistum mit Frauen besetzt sein sollen. Der Verweis darauf, dass es in den vergangenen Jahrhunderten keine Diakoninnen gegeben habe, reiche als Argument gegen eine Weihe von Frauen nicht aus, weil dies in den ersten Jahrhunderten des Christentums anders gewesen sei. Sturm sieht in der Frage den Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann an seiner Seite.
Drei Jahre lang hatte eine vatikanische Studienkommission zu Diakoninnen in der frühen Kirche geforscht. Vor wenigen Tag gab Papst Franziskus bekannt, dass diese zu keinem einheitlichen Ergebnis kam und es in absehbarer Zeit keine Entscheidung zu einem möglichen Diakonat der Frau geben werde.
Noch bis zum 18. Mai haben katholische Frauen zu einem "Kirchenstreik" aufgerufen. Mit ihrer Initiative "Maria 2.0" kämpfen sie angesichts des Missbrauchsskandals für eine Erneuerung der Kirche und für andere Machtstrukturen. (tmg/KNA)