Rückgang um 15 Prozent in 15 Jahren

Statistik: Immer weniger kirchliche Bestattungen

Veröffentlicht am 12.07.2019 um 09:51 Uhr – Lesedauer: 

Königswinter ‐ Immer weniger Beerdigungen in Deutschland werden von einem Seelsorger der beiden großen Kirchen durchgeführt: Die Autoren einer neuen Statistik geben dafür auch einen ganz bestimmten Grund an.

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Der Anteil der kirchlichen Bestattungen in Deutschland ist laut einer neuen Erhebung weiter rückläufig. 2017 wurden demnach noch 55,2 Prozent aller Beerdigungen von einem Seelsorger der beiden großen Kirchen durchgeführt, wie die Verbraucherinitiative Aeternitas am Donnerstag in Königswinter bekanntgab. Das entspreche 514.980 Bestattungen bei insgesamt 933.000 Verstorbenen, davon 271.156 evangelisch und 243.824 katholisch. Noch 15 Jahre zuvor habe der Anteil kirchlicher Bestattungen bei 70,1 Prozent gelegen.

Traditionen und religiöse Bräuche verlören an Bedeutung, so die Verbraucherinitiative. Das zeige auch der Trend zu Einäscherungen. Rund zwei Drittel der Verstorbenen werde inzwischen feuerbestattet. Vor 25 Jahren habe der Anteil noch bei einem Drittel gelegen. Aeternitas hatte nach eigenen Angaben Statistiken der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) neu ausgewertet.

Eine kirchliche Beerdigung setzt in der Regel eine Mitgliedschaft in der Kirche voraus. Nicht-Kirchenmitgliedern können nur in begründeten Ausnahmefällen beigesetzt werden und die Beerdigung darf nicht dem zu Lebzeiten geäußerten Willen des Toten widersprechen. (tmg/KNA)