Kurienkardinal Turkson warnt vor Drogenkonsum

Vatikan: Medizinischen Cannabis-Einsatz besser prüfen

Veröffentlicht am 26.06.2017 um 17:00 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson.
Bild: © KNA
Drogen

Vatikanstadt ‐ Cannabis kann einen therapeutischen Nutzen haben. Doch zum Welttag gegen Drogenmissbrauch ruft Kardinal Peter Turkson zu einer grundlegenden Prüfung auf. Er kritisiert dabei auch ein anderes Laster.

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Der Vatikan hat sich für eine eingehendere Prüfung der Risiken und Chancen von Cannabis als Heilmittel ausgesprochen. In der internationalen Debatte werde der mögliche therapeutische Einsatz der Haschisch-Pflanze tendenziell stärker gewichtet als das ethische Urteil über die Substanz, das "wie über jede andere Droge negativ" ausfallen müsse, erklärte der zuständige Kardinal Peter Turkson am Montag.

Als Voraussetzung für eine Bewertung nannte der Kurienkardinal zum einen belastbare Daten über den therapeutischen Nutzen. Zum anderen müsse man die Trends im Cannabis-Gebrauch und die Konsequenzen der unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen besser verstehen. Diese hätten wiederum Auswirkungen auf den illegalen Drogenmarkt und die Entwicklung von suchtfördernden Mitteln.

In seiner Botschaft zum Welttag gegen Drogenmissbrauch wandte sich Turkson auch gegen legales Glücksspiel. Er nannte Spielsucht eine "ausufernde Plage". Auch eine Legalisierung von Glücksspiel mit der Absicht, dessen kriminellen Betrieb zu unterlaufen, lasse die Zahl krankhafter Spieler exponentiell wachsen. Dass der Staat daraus Steuereinnahmen ziehe, sei "auf ethischer Ebene unvereinbar" und stehe in Widerspruch zur Prävention. (KNA)

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Die Bischöfe der Philippinen befürworten eine Legalisierung von Cannabis in engen Grenzen. Der Drogenkonsum sei in Gewissen Fällen der Schmerztherapie verantwortbar. Damit unterstützen sie eine Minderheitenposition. (Artikel vom August 2015)