Warschauer Papstmuseum wird 2018 eröffnet
Im Warschauer "Tempel der Göttlichen Vorsehung" wird am 16. Oktober 2018 Polens größtes Papstmuseum eröffnen. Am 40. Jahrestag der Wahl von Johannes Paul II. (1978-2005) öffne das ihm und dem polnischen Primas Stefan Wyszynski (1901-1981) gewidmete Museum seine Dauerausstellung, sagte eine Sprecherin des Erzbistums Warschau am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das Museum ist mit rund 2.000 Quadratmetern fast doppelt so groß wie die 2014 erweiterte Ausstellung im Geburtshaus von Johannes Paul II. im südpolnischen Wadowice.
Ursprünglich sollte das Johannes-Paul-II.-und-Primas-Wyszynski-Museum schon vor der Polenreise von Papst Franziskus im Sommer 2016 eröffnen. Das Museum befindet sich in 26 Metern Höhe rund um die Kuppel der Nationalkirche. Es erzählt die Geschichte beider Kirchenmänner und ihren Beitrag zur Wahrung des christlichen Glaubens und der nationalen Identität sowie dem Sturz des Kommunismus. Warschaus Kardinal Kazimierz Nycz hatte den "Tempel der Göttlichen Vorsehung" nach mehrfacher Verzögerungen im vergangenen November geweiht.
Wahl Wojtylas eines der bedeutendsten Ereignisse der jüngeren Geschichte
Die Nationalkirche im Warschauer Außenbezirk Wilanow ist einer der bedeutendsten polnischen Sakralbauten der jüngsten Zeit. Sie geht auf einen Beschluss des polnischen Parlaments von 1791 zurück, aus Dank für die damalige Verabschiedung der ersten demokratischen Verfassung des Landes ein Gotteshaus zu stiften. Die Teilungen Polens durch Preußen, Russland und Österreich verhinderten jedoch den Bau.
Linktipp: Heiliger in Ausbildung
Johannes Paul II. ist seit 2014 ein Heiliger. Mit Porträts, Bildergalerien und interaktiven Grafiken erzählt katholisch.de seine spannende Lebensgeschichte.1991 beschloss das polnische Oberhaus den Kirchenbau erneut. Die Gesamtkosten betrugen laut polnischen Medienberichten 55 Millionen Euro. Der Staat zahlte demnach 15 Millionen Euro, die vor allem dem Museum gewidmet wurden.
Die Wahl des Krakauer Kardinals Karol Wojtyla zum Papst Johannes Paul II. am 16. Oktober 1978 war eines der bedeutendsten Ereignisse in der jüngsten Geschichte Polens. Johannes Paul II. trug durch seine Unterstützung für die damalige Opposition in seiner polnischen Heimat maßgeblich zum Ende des kommunistischen Regimes in Warschau 1989 bei. Franziskus sprach ihn im April 2014 heilig. Kardinal Wyszynski wird in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrt. Von 1948 bis 1981 führte er als Primas die Bischofskonferenz des Landes. Er gilt als Symbolfigur des geistigen Widerstands gegen die kommunistischen Machthaber. (KNA)