Bischof Zdarsa empört über Brand in geplanter Asylunterkunft

"Zutiefst menschenfeindlich"

Veröffentlicht am 16.07.2015 um 15:59 Uhr – Lesedauer: 
Flüchtlinge

Augsburg ‐ Mit Empörung hat Bischof Konrad Zdarsa auf das Feuer in einer geplanten Asylunterkunft in Reichertshofen bei Ingolstadt reagiert. Sollte der Brand einen fremdenfeindlichen Hintergrund haben, wäre dies ein "verabscheuungswürdiges Verbrechen".

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In dem oberbayerischen Ort war in der Nacht ein Teil eines ehemaligen Gasthofs vollständig ausgebrannt, der als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen ist. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Der Schaden beträgt rund 150.000 Euro.

"Wer so etwas tut, nimmt Menschen, die aus schwerer Not zu uns kommen, die Chance, wenigstens ein festes Dach über den Kopf zu bekommen", ergänzte Zdarsa. "Das ist zutiefst menschenfeindlich." Er sei den unzähligen Menschen dankbar, die sich im Bistum Augsburg auf vielfältigste Weise für Flüchtlinge engagierten. Über die bloße Aufnahme der Flüchtlinge hinaus sei es dringend notwendig, sie auch als Menschen kennenlernen zu wollen, sagte der Bischof.

Die Diözese Augsburg hatte im Doppelhaushalt 2015/2016 rund drei Millionen Euro für die Instandsetzung von Gebäuden zur Unterbringung von Flüchtlingen bereitgestellt. Zudem erhält die Diözesan-Caritas in diesem und im nächsten Jahr vom Bistum insgesamt 800.000 Euro, um dem stark angestiegenen Beratungs- und Begleitungsbedarf Asylsuchender zu entsprechen. In kirchlichen Einrichtungen in der Diözese Augsburg sind gegenwärtig rund 425 Flüchtlinge untergebracht, darunter 180 unbegleitete Minderjährige. Weitere 450 Plätze sind in Planung. (KNA)