Hilfswerk äußert sich zum Welttag der humanitären Hilfe

Malteser dringen auf Bekämpfung von Konfliktursachen

Veröffentlicht am 11.08.2016 um 16:27 Uhr – Lesedauer: 
Kinder stehen am 1. Januar 2014 vor einem zerstörten Haus in Aleppo, das nach Angaben der Rebellengruppen durch den Beschuß von Reierungstruppen zerstört worden ist.
Bild: © KNA
Hilfswerke

Köln ‐ Zum Welttag der humanitären Hilfe weist Malteser International auf einen "ungebremsten Bedarf an humanitärer Hilfe hin". Die Bekämpfung der Ursachen von Krisen und Konflikten dürften nicht vergessen werden.

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"Wir brauchen beides: Humanitäre Hilfe, die die größte Not lindert, und eine gute Entwicklungspolitik, die soziale Ungerechtigkeit beseitigt und gute Regierungsführung fördert", sagte Programmdirektor Sid Johann Peruvemba. Humanitäre Hilfe sei derzeit auf einem Rekordniveau. Sie erfülle jedoch nicht mehr nur die ursprüngliche Notfunktion, sondern sei in einigen Teilen der Welt ein Normalzustand geworden. "Sie droht endlos zu werden, wenn nichts an den Ursachen von Konflikten getan wird", so Peruvemba.

Soziale Ungerechtigkeiten und schlechte Regierungsführungen von korrupten und machthungrigen Eliten bilden laut Peruvemba meist den Ursprung von Konflikten. Das Bereitstellen neutraler humanitärer Hilfe sei also definitiv erforderlich, aber nicht ausreichend. Stattdessen müsse man auch an der Perspektive einer verbesserten sozialen Gerechtigkeit festhalten und die Zivilgesellschaft stärken.

Weltweit leistete Malteser International nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2016 Nothilfe für mehr als 82.000 Menschen. Sie seien mit Nahrung, Hygieneartikeln, Kleidung, Decken oder Notunterkünften versorgt worden. Darüber hinaus hätten rund 85.000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. (cmb)