Georg Bätzing legt Treueeid auf Verfassung ab

Der ernannte Limburger Bischof Georg Bätzing hat am Mittwoch in der Wiesbadener Staatskanzlei vor dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) und der rheinland-pfälzischen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) den auf das Reichskonkordat von 1933 zurückgehenden Treueeid abgelegt. Der 55 Jahre alte Geistliche, bislang Trierer Generalvikar, wird am 18. September im Limburger Dom zum Bischof geweiht und in sein Bischofsamt eingeführt.

Der nach dem das Staat-Kirche-Verhältnis regelnden Konkordat zu leistende Treueeid lautet: "Vor Gott und auf die heiligen Evangelien schwöre und verspreche ich, so wie es einem Bischof geziemt, Deutschland und den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz Treue. Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildeten Regierungen zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen. In der pflichtmäßigen Sorge um das Wohl und das Interesse des deutschen Staatswesens werde ich in Ausübung des mir übertragenen geistlichen Amtes jeden Schaden zu verhüten trachten, der es bedrohen könnte."

Bouffier hob bei der Zusammenkunft mit Bätzing hervor, der Kirche komme als sozialer Dienstleister, als Sinnstifter und als "Reservoir unserer Kultur" nach wie vor erhebliche Bedeutung zu. "Die Prägekraft des Christentums ist unser kulturelles Erbe und unsere Identität, es zu bewahren und zu pflegen ist unsere gemeinsame Verantwortung", sagte Bouffier. Dreyer äußerte zum Verhältnis von Staat und Kirche: "Uns verbindet die Verantwortung für die Menschen, der wir verpflichtet sind." Den jeweiligen Aufgaben könne man am besten gerecht werden, "wenn wir aufeinander zugehen und ein gutes Miteinander pflegen".

Bätzing sagte, als Bischof von Limburg wolle er die Katholiken in Hessen und in Rheinland-Pfalz ermutigen, ein öffentliches Zeugnis für den christlichen Glauben zu geben. Das 1827 gegründete Bistum Limburg erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz. Es zählt rund 635.000 Katholiken. (KNA)