Angehörige gegen Todesstrafe wegen Mord

Veröffentlicht am 30.08.2016 um 13:30 Uhr – Lesedauer: 
USA

Jackson ‐ Familie und Orden der beiden ermordeten US-Nonnen sind sich einig: Eine bloße Vergeltung durch eine mögliche Hinrichtung des Beschuldigten wollen sie nicht. Die Staatswanwaltschaft ist noch unentschieden.

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Angehörige und die Orden zweier ermordeter US-Ordensfrauen aus Mississippi  haben sich gegen die Todesstrafe für den mutmaßlichen Täter ausgesprochen. Das berichtet der britische "Catholic Herald" auf seiner Internetseite. Die Orden seien grundsätzlich gegen die Todesstrafe. Aus ihrer Sicht sollte die Ermordung der beiden Ordensschwestern nicht durch einen weiteren Toten vergolten werden, zitiert die Zeitung aus einem am Sonntag veröffentlichten Statement der Orden.

Exekution oder lebenslange Haft

Dem Magazin zufolge hat die zuständige Bezirksstaatsanwältin Akillie Malone-Oliver noch nicht entscheiden, ob sie vor Gericht für den Verhafteten die Todesstrafe fordert. Sie werde sowohl den abscheulichen Charakter des Verbrechens als auch die Wünsche von Orden und Verwandten berücksichtigen.

Ein Verbrechen, so wie es an den beiden Ordensleuten begangen wurde, kann im US-Bundesstaat Mississippi mit der Exekution durch eine Giftspritze oder einer lebenslangen Haft bestraft werden.

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Der nun Festgenommene wird verdächtigt, die beiden Ordensschwestern erstochen zu haben. Diese waren am vergangenen Donnerstag tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen waren. Es wurden auch Einbruchspuren gefunden.  

Laut "Catholic Herald" wurde der bereits kurz nach dem Verbrechen verhaftete Beschuldigte am Montag dem Richter vorgeführt. Der 46-jährige Mann lebte in einem Ort nur wenige Kilometer vom Wohnort der beiden Nonnen entfernt. Er habe wegen unterschiedlicher Vergehen bereits mehrere mehrjährige Haftstrafen verbüßt.

Eine der ausgebildeten Krankenschwestern gehörte dem Orden "Sisters of Charity" an, die andere dem Orden "School Sisters of St. Francis". In der Klinik in einem der ärmsten Verwaltungsbezirke von Mississippi versorgten sie auch Patienten, die sich keine Krankenversicherung oder teure Medikamente leisten können.

Gedenkmesse mit vielen Teilnehmern

Kurz vor dem Gerichtstermin hatte Joseph Kopacz, Bischof der Diözese Jackson in Mississippi, eine Gedenkmesse für die Frauen gefeiert. Neben Angehörigen und Ordensmitgliedern sollen daran noch Hunderte Menschen teilgenommen.  (gho)

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