Genn empfängt ghanaischen Flüchtling
Gut eine Woche nach seiner Verhaftung in einem Kloster wurde der Ghanaer Issa Ali von Münsters Bischof Felix Genn empfangen. In der vergangenen Woche hatte die Ausländerbehörde die Verhaftung des 32-jährigen Ali angewiesen. Er wurde zu dem Treffen im Bischofshaus von zwei Vertretern des Netzwerks Kirchenasyl begleitet, wie die Diözese Münster am Mittwoch mitteilte.
Am Dienstag vergangener Woche war Ali von der Polizei in einem Münsteraner Kloster festgenommen worden. Er hatte dort um Kirchenasyl bis zum Abschluss der staatlichen Prüfung seines Asylantrags gebeten. Die Verhaftung geschah auf Anweisung der zuständigen Ausländerbehörde Coesfeld.
Ali strebt Ausbildung als Klempner an
Zwischen Genn und Ali habe es bei der Zusammenkunft ein lebhaftes Gespräch gegeben, hieß es vom Bistum weiter. So habe der Ghanaer von seinem Wunsch nach einer Ausbildung zum Klempner berichtet. Laut Julia Lis vom Netzwerk Kirchenasyl sei dies auch im Interesse des Ausbildungsbetriebes. Die für die Ausbildung zuständigen Stellen hätten ihr Einverständnis gegeben, Ali bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Nun fehle noch die Zustimmung der zuständigen Ausländerbehörde. "Wenn das klappt, haben Sie alle Chancen sich gut zu integrieren", sagte Genn.
Dankbar zeigten sich die Gäste für die deutliche Kommentierung von Alis Festnahme durch den Bischof. Genns klare Positionierung sei sehr hilfreich gewesen. Der Bischof hatte unmittelbar nach der Festnahme Alis sein Unverständnis über den Schritt ausgedrückt. "Es erschüttert mich und macht mich betroffen, dass während eines laufenden Verfahrens ohne Vorankündigung zugegriffen wird", so Genn damals. Beim jetzt stattgefundenen Treffen bedankte er sich seinerseits für das Engagement der Mitarbeiter des Netzwerks Kirchenasyl. (kim)