Christen fühlten sich durch Kunstwerk verletzt

Marienexponat nach Protest geändert

Veröffentlicht am 24.10.2016 um 17:16 Uhr – Lesedauer: 
Kunst

Tartu ‐ Eine Marienfigur, die durch einen Fußtritt zersplittert: Das hatte viele Christen in Estland empört. Das Estnische Nationalmuseum hat nun eingelenkt und das Kunstwerk geändert.

  • Teilen:

Das Estnische Nationalmuseum hat ein umstrittenes Kunstwerk, das eine Marienfigur zeigt, nach Protesten entschärft. Bis vor kurzem musste mit einem Fußtritt gegen den Sockel der Marien-Projektion getreten werden, damit sich das Bild in Trümmer verwandelt und das Wort "Reformation" erscheint. Nach der Änderung durch das Museum wird diese Installation nun automatisch in einem kurzen Zeitintervall gezeigt. Eine Berührung mit dem Fuß ist nicht mehr notwendig. Medienberichten zufolge war die Änderung aufgrund von Beschwerden seitens christlicher Religionsvertreter vorgenommen worden.

Kritik von Kirche und Politik

Der Erzbischof der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Urmas Viilma, sagte, diese Darstellung habe die Gefühle der Gläubigen beleidigt. Auch der Vorsitzende der oppositionellen Estnischen Konservativen Volkspartei, Mart Helme, hatte das Kunstobjekt kritisiert. Er befürchtete negative Reaktionen besonders von der großen russischsprachigen Minderheit in Estland. (rom)

Linktipp: Zerbrechende Madonna empört estnische Christen

Das interaktive Kunstwerk im neu eröffneten Estnischen Nationalmuseum in Tartu soll an die Reformation erinnern. Doch nun wird das Exponat von Christen kritisiert - wegen eines Effekts.