Franziskus feiert mit Gläubigen in Malmö Allerheiligen

Papst: Auch Verwandte und Freunde können Heilige sein

Veröffentlicht am 01.11.2016 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 
Papst: Auch Verwandte und Freunde können Heilige sein
Bild: © KNA
Reformationsjahr

Malmö ‐ Die zweitägige Schwedenreise des Papstes ist beendet. Zum Abschluss feierte er mit der katholischen Minderheit in Malmö Allerheiligen - und wandte sich erneut mit einem Appell an die Gläubigen.

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Zum Abschluss seiner zweitägigen Schweden-Reise hat Papst Franziskus in Malmö mit Angehörigen der katholischen Minderheit das Hochfest Allerheiligen gefeiert. Bei diesem Fest gehe es nicht nur um die offiziellen Heiligen, sondern auch um ganz normale Menschen, die ihr Christentum "mitten in einem einfachen und verborgenen Dasein gelebt haben", sagte er in einem Gottesdienst im Swedbank-Stadion.

Ihre Heiligkeit äußere sich nicht unbedingt in "großen Werken" und "außerordentlichen Erfolgen". Sie lebten vielmehr Tag für Tag eine Heiligkeit, die aus Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen bestehe. "Sicher sind unter ihnen viele unserer Angehörigen, Freunde und Bekannten", so der Papst.

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Nach offiziellen Angaben kamen rund 15.000 Menschen ins Swedbank-Stadion. Sie schwenkten weiße und gelbe Fahnen oder Landesflaggen und riefen in Fußballfan-Manier "Viva il Papa" (Es lebe der Papst») und "Papa Francesco". Nach vatikanischen Angaben sind 113.000 der rund 10 Millionen Einwohner Schwedens katholisch. Etwa die Hälfte von ihnen sind Einwanderer aus mehr als 80 Nationen.

Heilige erreichten Veränderungen durch die Sanftmut ihres Herzens, sagte Franziskus in seiner Predigt weiter. Mit ihrem Leben und ihrer Fürsprache vor Gott seien sie ein Ansporn zur Heiligkeit. Sie zeichne aus, dass sie das Geheimnis echten Glücks entdeckt hätten, "das auf dem Grund der Seele wohnt und dessen Quelle die Gottesliebe ist". Der Papst würdigte ausdrücklich die schwedischen Heiligen Birgitta (1303-1373) und Maria Elisabeth Hesselblad (1870-1957).

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Darüber hinaus appellierte der Papst an alle Christen, für ihre Einheit zu arbeiten. Begegneten sie einander mit Sanftmut, werde es möglich, "dass wir alles, was uns trennt und entzweit, beiseitelassen und immer neue Möglichkeiten suchen, um auf dem Weg der Einheit voranzukommen". Selig seien die, "die für die volle Gemeinschaft der Christen beten und arbeiten". "Lasst uns gemeinsam die Gnade erbitten, diese Berufung in Freude anzunehmen und vereint zu arbeiten, um sie zur Vollendung zu führen", sagte Franziskus. "Wir brauchen uns gegenseitig, um einander zur Heiligkeit zu verhelfen." Die Heiligkeit könne in der Einheit erlangt werden.

Franziskus war am Montag in Schweden eingetroffen und hatte in Lund mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes (LWB) an einer ökumenischen Veranstaltung zum Auftakt des Gedenkens an 500 Jahre Reformation 2017 teilgenommen. Mit einer Erklärung bekräftigten Vatikan und LWB, ihre theologischen Bemühungen um ein gemeinsames Abendmahl vertiefen zu wollen. "Viele Mitglieder unserer Gemeinschaften sehnen sich danach, die Eucharistie in einem Mahl zu empfangen als konkreten Ausdruck der vollen Einheit", heißt es darin. Am Nachmittag wird Franziskus in Rom zurückerwartet. (bod/KNA/dpa)

Das war der Montag in Lund

Papst Franziskus und Spitzenvertreter des Lutherischen Weltbundes gedachten in Lund gemeinsam der Reformation. Nicht nur auf die Farbe der Stola hatten sie sich vorab verständigt