Französischer Bischof gründet Priester-WGs
Wegen des dramatischen Priestermangels in seiner Diözese fasst der französische Bischof Francis Bestion von Tulle die verbliebenen Geistlichen in Wohngemeinschaften zusammen. Es sei zu hart für einen betagten Priester, allein lebend auf dem Land die Last des Pfarrers zu tragen, argumentiert der Bischof laut einem Bericht der französischen katholischen Zeitung "La Croix" (Online-Ausgabe).
Daher wolle er die Geistlichen seiner Diözese in drei oder vier geistlichen Gemeinschaften bündeln. Von dort aus sollen sie sich dann die Verantwortung für ein sehr großes Areal mit mehreren Dutzend Kirchtürmen teilen. In dem sehr ländlichen Bistum Tulle im zentralfranzösischen Departement Correze stehen laut dem Bericht in sieben Jahren nur noch zehn katholische Priester unter 75 Jahren zur Verfügung.
Bischof verspricht sich missionarischen Schub
Der Bischof verspricht sich nach eigenen Worten durch das Zusammenleben und die gegenseitige Unterstützung der Seelsorger auch einen missionarischen Schub. Bei seinen Geistlichen stößt der Plan offenbar weitgehend auf Zustimmung. "Wir sind in einem Zustand derartiger Armut, dass wir keine Wahl mehr haben", wird ein Pfarrer zitiert.
Ein anderer vergleicht die Situation mit der in Missionsdiözesen Afrikas oder Asiens. Die Wege zu den Gläubigen würden zwangsläufig weiter als früher. Künftig könne etwa das Läuten der Glocken eines Ortes die Anwesenheit eines "Missionars" anzeigen. (KNA)