EKD will sich von Judenmission distanzieren
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will sich auf ihrer bevorstehenden Synodentagung in Magdeburg von der Mission unter Juden distanzieren. Dem Kirchenparlament liege ein Antrag vor, in dem "die Treue Gottes zu seinem Volk" unterstrichen werde, sagte Synodenpräses Irmgard Schwaetzer am Mittwoch in Berlin. "Ein christliches Zeugnis, das darauf besteht, Juden zu bekehren, widerspricht dem Bekenntnis zur Treue Gottes." Die diesjährige Synodentagung beginnt an diesem Donnerstag und dauert bis zum 9. November.
Dem Rat der EKD und dem Synodenpräsidium sei bewusst, dass einige Synodale mit dem Text Probleme hätten, räumte Schwaetzer ein. Sie erwarte "keine unemotionale, aber doch eine sehr ernsthafte Debatte dazu". Im Zentrum der Diskussion würden wohl die Begriffe "christliches Zeugnis" und "Mission" stehen. Sie rechne aber insgesamt mit einer breiten Zustimmung zu der Vorlage.
Studie: Auch Kirchenmitglieder empfänglich für Rechtspopulismus
Vorgestellt werden soll auf der Synode zudem eine qualitative Studie, die deutlich mache, dass auch Kirchenmitglieder empfänglich für rechtspopulistische Thesen seien. Die Widerstandsfähigkeit von Kirchengemeinden gegen Rechtspopulismus sei da größer, wo es einen lebendigen Glauben gebe und wo Mitmenschlichkeit gelebt werde, sagte die frühere FDP-Bundesministerin.
Zu den weiteren Themen der Synodentagung zählen eine Auswertung der EKD-Reformprozesse, die Beschäftigung mit dem Schwerpunktthema Europa sowie der Beschluss des Haushaltes der EKD. Hier liegen nach Angaben Schwaetzers bereits zwei Anträge von Synodalen vor, die sich mit einer Abschaffung beziehungsweise Umverteilung der Zuschüsse für die evangelikale Publizistik, besonders die Nachrichtenagentur "idea" (Wetzlar), beschäftigen. (KNA)