Stabwechsel beim ZdK: Heße folgt Fürst
Stabwechsel beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK): Nach 16 Jahren als Geistlicher Assistent wird der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst (67) am Freitag bei der Vollversammlung aus dem Amt verabschiedet. Sein Nachfolger wird der Hamburger Erzbischof Stefan Heße (50).
Der Geistliche Assistent repräsentiert beim obersten Laiengremium der deutschen Katholiken die Bischofskonferenz. Ein formales Stimm- oder Vetorecht hat er nicht. Allerdings nimmt er an allen entscheidenden Sitzungen des ZdK teil und kann so informellen Einfluss ausüben. In einem Interview aus Anlass seines Abschieds als Assistent zeigte sich Fürst "dankbar und bereichert durch großartige Menschen, denen ich begegnet bin und mit denen ich zusammenarbeiten durfte". Die Rolle zwischen Bischofskonferenz und ZdK umschrieb Fürst mit der eines "Brückenbauers". Wörtlich sagte er: "Die Zeit war spannend, und es gab Spannungen. Aber das ZdK ist der Ausdruck eines Kirchenverständnisses: Laien und Bischöfe nehmen Aufgaben gemeinsam, aber unterschiedlich wahr."
Belastungen wegen "Donum Vitae"
"Nachhaltig belastet" hat das Verhältnis der Laien zu den Bischöfen nach Worten des Bischofs die Gründung der Schwangerenberatungsstellen von "Donum Vitae". Es war eine Folge des von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) verordneten Ausstiegs der katholischen Kirche aus dem staatlichen Beratungssystem: "Heute sollten wir sehen: Es gibt mehr Gemeinsamkeit als gedacht. Es geht um unterschiedliche Wege, die zum selben Ziel führen, dem Schutz des Lebens", so Fürst.
Mit Blick auf die Rolle beim ZdK sprach er von "konfliktträchtigen Anfragen" aus den Reihen der Bischöfe, die es in den 16 Jahren gab. Beispiele sind Erklärungen des ZdK etwa zur Diakoninnenweihe oder zum Umgang mit Homosexuellen. Dabei verstand sich Fürst auch bei abweichender eigener Haltung immer als "Anwalt des Laienkatholizismus. Und das werde ich auch bleiben." (KNA)