Adventskalender gibt es inzwischen in allen Variationen

Countdown zum Fest

Veröffentlicht am 30.11.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Advent

Bonn ‐ Vierundzwanzig Türchen führen zum Weihnachtsfest - so kennt es heute jedes Kind. Doch das war nicht immer so, zumindest die Erfindung der Türchen ist relativ neu. Die Vorläufer der modernen Adventskalender waren 24 Kreidestriche, die nach und nach weggewischt wurden, oder 24 Bilder an der Wand. Schließlich galt die Adventszeit lange als Buß- und Fastenzeit.

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Das änderte sich spätestens in der Zeit des Wirtschaftswunders: Seit den 1950er Jahren gibt es den heute so beliebten Adventskalender, fabrikfertig abgepackt und mit Schokoladentäfelchen hinter bunt bemalten Türchen. Wobei mittlerweile immer seltener christliche Motive aufgedruckt werden - Nikolaus und Krippe verschwinden zugunsten von Prinzessinnen, Rentieren und Bären.

56,1 Millionen Euro Umsatz haben die deutschen Schokoladen-Fabrikanten 2011 allein mit ihren Kalendern erwirtschaftet. Immer wieder ernten sie für ihre hohe Gewinnspanne aber auch Kritik von Verbraucherschützern: Die Produkte im Adventskalender seien viermal so teuer wie dieselben Produkte im normalen Handel, stellte die Verbraucherzentrale Hamburg jüngst in einem Test fest. Dieser Aufpreis sei nicht durch die aufwändige Verpackung zu rechtfertigen.

Selbstgebastelt vs. digital

Eine beliebte Alternative für manche sind selbstgebastelte Kalender. Ob zwei Dutzend Jutesäckchen, Socken oder Pappboxen: Selbstbastler pfeifen auf die überteuerte Fabrikware und schenken ihren Freunden einen ganz persönlichen Countdown zum Fest.

Ganz anders dagegen die digitalen Adventskalender. Ihre Türchen lassen sich mit mit nur einem Klick öffnen, ihr Inhalt hat meist wenig mit Weihnachten zu tun. Die Deutsche Mathematiker-Vereinigung etwa liefert mit "Mathe im Advent" jeden Tag eine Knobelaufgabe für Kinder und Erwachsene. Auch die Deutsche Physikalische Gesellschaft nutzt die über Generationen eingeübte Struktur des Advents und will in diesem Jahr 24 Video-Experimente zur Verfügung stellen.

Weil die Vorfreude auf Weihnachten keine Altersbeschränkung kennt, gibt es inzwischen auch Kalender, die bewusst auf Erwachsene zugeschnitten sind: Angefangen bei Parfums über Rubbellose bis hin zu Kondomen - heute findet sich so gut wie jede Füllung im Angebot. Eine belgische Diamantenfirma schaffte es einmal in die Schlagzeilen, weil sie 24 Diamanten einlegte. Ihr Gesamtwert: 2,5 Millionen Euro. Es war der wohl teuerste Adventskalender der Welt - und aufgrund eben dieses Preises auch ein Einzelstück. Nicht dazu gemacht, viele Menschen zu erfreuen, sondern den Namen des Unternehmens als PR-Strategie in die Welt zu tragen.

Es geht auch ohne Kommerz

Doch es gibt auch Gegenbewegungen zur Kommerzialisierung der Vorweihnachtszeit. Insbesondere die Kirchen versuchen, den Advent als Zeit der Besinnung zurückzuerobern. Das Bistum Magdeburg etwa verschickt täglich geistliche Impulse in 160 Zeichen. Der "SMS-Kalender" sendet ab dem 1. Dezember täglich eine besinnliche Kurznachricht. Im vergangenen Jahr nutzten laut Bistum mehr als 2.000 Jugendliche den Service.

Schon seit 1995 bietet der ökumenische Verein "Andere Zeiten" Adventskalender an, die "täglich zu zwölf Minuten Stille einladen". Sie decken die Zeit bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar ab.

Meditation statt Schokolade - das Konzept ist erfolgreich. Erstmals wurden in diesem Jahr mehr als eine halbe Million Kalender bestellt. Eine Absatzrate "wie ein kleines Wunder", teilte das Vorstandsmitglied, Pastor Hinrich Westphal, mit.

Von Annika Leister (KNA)

Nach Hause kommen: Der katholisch.de-Adventskalender

Ob Maria und Josef, die Heiligen drei Könige, Columbus, Hape Kerkeling oder Papst Franziskus: Sie alle haben es getan, immer und immer wieder. Und auch jeder von uns tut es. Es liegt in der Natur des Menschen: Wir machen uns auf den Weg. Eine Volkszählung, eine Verheißung, die Neugier oder ein dienstlicher Ruf, die unterschiedlichsten Gründe setzen uns immer wieder neu in Bewegung. Gerade in den Wochen vor Weihnachten machen sich viele Menschen auf den Weg - um in den Innenstädten nach Geschenken für ihre Liebsten zu suchen, die letzten Besorgungen vor den Feiertagen zu erledigen oder die schönsten Weihnachtsmärkte zu besuchen. Die eigentliche, die innere Vorbereitung auf Weihnachten geht dabei allzu oft verloren. In 24 Tagen will der katholisch.de-Adventskalender Sie auf ihrem Weg Richtung Weihnachten begleiten. Sie zum Innehalten einladen, andere Blickwinkel vorschlagen und ihnen einen Weg weisen. Machen Sie sich gemeinsam mit uns auf den Weg, damit dieses Weihnachtsfest zu einem besonderen Fest wird. (sas)