Deutschlandweite YouGov-Umfrage zu Feiertagen

Mehrheit will Reformationstag als Feiertag für alle

Veröffentlicht am 28.12.2016 um 09:25 Uhr – Lesedauer: 
Umfrage

Berlin ‐ 2017 ist der Reformationstag zunächst nur einmalig ein deutschlandweiter Feiertag. Geht es nach der Mehrheit der Bürger, bleibt das nicht so. Auch andere Feiertagsregelungen sehen sie kritisch.

  • Teilen:

Eine breite Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland ist dafür, dass der Reformationstag künftig bundesweit ein Feiertag ist. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. 72 Prozent sind demnach dafür, 17 Prozent dagegen, 11 Prozent haben keine Meinung dazu. Zum Reformationsjubiläum 2017 ist der 31. Oktober zunächst nur einmalig ein allgemeiner Feiertag in ganz Deutschland. Normalerweise ist er es nur in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

Mehrheit will deutschlandweit gleich viele Feiertage

Die Bevölkerung ist außerdem mit 61 Prozent mehrheitlich dafür, dass es deutschlandweit in allen Bundesländern gleich viele gesetzliche Feiertage geben sollte - und zwar so viele wie im Land mit den meisten, was - wie in Bayern - 13 wären. Überdurchschnittlich viele Menschen sagen dies etwa im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (69 Prozent) oder auch in Sachsen (66 Prozent). Nur 13 Prozent aller Bürger sind vollkommen dagegen, in ganz Deutschland gleichviele Feiertage zu haben. Überdurchschnittlich oft sagen das aber feiertagsverwöhnte Menschen in Bayern (22 Prozent), Rheinland-Pfalz (17 Prozent) oder Baden-Württemberg (14 Prozent).

Deutschlandweit finden nur 6 Prozent, es solle so viele Feiertage wie im Bundesland mit den wenigsten Feiertagen geben. 13 Prozent sagen, es solle gleichviele geben, aber mit einer anderen Zahl als der höchsten oder niedrigsten im Ländervergleich. 7 Prozent haben keine Meinung dazu. Im Moment gibt es je nach Bundesland zwischen 9 und 13 Feiertagen. Am wenigsten gibt es in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Berlin.

Ewige Lichter auf einem Friedhof.
Bild: ©arsdigital/Fotolia.com

Auch Allerheiligen ist kein bundesweiter Feiertag. 48 Prozent aller Befragten wünscht sich das anders.

Wenn sich die Menschen bundesweite Feiertage aus den regional bereits vorhandenen aussuchen dürften (wobei Mehrfachnennungen möglich waren), dann läge der evangelisch geprägte Reformationstag (49 Prozent) vor dem katholischen Feiertag Allerheiligen am 1. November (48 Prozent). Den Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar zum Beispiel fänden 44 Prozent gut. Den früher bundesweit und seit 1995 nur noch in Sachsen existierenden Buß- und Bettag im November hätten 40 Prozent gerne wieder in ganz Deutschland. Einen ganz neuen, anderen Feiertag wünschen sich 8 Prozent.

Gefragt danach, ob es für eine andere Weltreligion als das Christentum einen bundesweiten Feiertag in Deutschland geben sollte, beantworten 68 Prozent strikt mit Nein, es sollte "für keine von diesen Weltreligionen" einen Feiertag in Deutschland geben. Befürworter eines nicht-christlichen, aber religiösen Feiertages sprachen sich - bei möglicher Mehrfachnennung - zu 10 Prozent für einen muslimischen Feiertag und zu 9 Prozent für einen jüdischen Feiertag aus. Einen buddhistischen Feiertag fänden 5 Prozent gut, einen hinduistischen 4 Prozent.

Mehrheit dagegen, Feiertage nachzuholen

YouGov fand außerdem heraus, dass es eine Mehrheit von 53 Prozent der Menschen in Deutschland wenig sinnvoll findet, dass Arbeitnehmer einen Feiertag nachholen können sollten, wenn dieser auf einen Sonntag fällt. In anderen europäischen Ländern ist es durchaus üblich, Feiertage nachzuholen. Dennoch sind nur 41 Prozent in Deutschland dafür, dass es auch in der Bundesrepublik so sein sollte. 6 Prozent haben der Umfrage zufolge keine Meinung dazu. 2016 hatten rund um den Tag der Arbeit am 1. Mai, der auf einen Sonntag fiel, Politiker von Linken und Grünen für eine Nachholregelung geworben. Auch der erste Weihnachtsfeiertag war in diesem Jahr ein Sonntag. 2017 fällt auch Neujahr auf einen Sonntag. (bod/dpa)