Bamberger Erzbischof über ein Hirtenwort zu "Amoris laetitia"

Schick: Deutsche Bischöfe sind sich nicht uneinig

Veröffentlicht am 28.12.2016 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 
Schick: Deutsche Bischöfe sind sich nicht uneinig
Bild: © KNA
Papstschreiben

Bamberg ‐ Ein Hirtenwort zu "Amoris laetitia" wird kommen, sagt der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. Gerüchten über Uneinigkeiten widerspricht er - und verrät auch schon etwas über den Inhalt des Schreibens.

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Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat bestätigt, dass die deutschen Bischöfe an einem Hirtenwort zu "Amoris laetitia" arbeiten. Wann man jedoch so weit sei, um es zu veröffentlichen, wisse er nicht, sagte er in einem auf dem Internetportal "inFranken.de" veröffentlichten Interview. Der Papst hatte sein Schreiben als Ergebnis der vorangegangenen Familiensynoden bereits im März veröffentlicht.

Schick bestritt, dass die lange Wartezeit mit der Uneinigkeit unter den Bischöfen zu tun habe. "Die deutschen Bischöfe sind sich nicht uneinig, sondern versuchen, ein gutes Wort zu verfassen, das Wert und Bedeutung des päpstlichen Schreibens unterstreicht", so der Erzbischof. Bei ihren Überlegungen gehe es den Bischöfen zunächst um die Form, "ob es ein kurzer Aufruf sein soll oder eine ausführliche Arbeitshilfe". Die Ernsthaftigkeit des Themas mache die Mühe des Ringens verständlich.

Auf die Frage, ob man sich denn bezüglich des Inhaltes einig sei, antwortete Schick nur indirekt: Es gehe zunächst um die Wertschätzung von Ehe und Familie, um die Ehevorbereitung und die pastorale Begleitung von Familien. Darüber hinaus solle jedoch "auch etwas gesagt werden zu den gescheiterten und dann neu geschlossenen Ehen". Der Papst habe gesagt, dass die Situation der Menschen in Ehe und Familie genau betrachtet und jedem Einzelnen geholfen werden solle, gut leben zu können. Auch wenn eine Ehe geschieden und eine neue begründet worden sei, so soll der Betroffene in der Kirche mitleben können. So stehe es in "Amoris Laetitia". "Mehr, glaube ich, wird von den deutschen Bischöfen dazu nicht gesagt werden", so Schick.

Das Nachsynodales Apostolisches Schreiben "Amoris laetitia" sorgt vor allem wegen seiner berühmten "Fußnote 351" für Diskussionen. Je nach Interpretation erlaubt es wiederverheirateten Geschiedenen in Ausnahmefällen die Zulassung zu Beichte und Kommunion. Kritiker sehen darin jedoch einen Bruch mit der bisherigen katholischen Lehre. (bod)