Speyerer Bischof präsentiert Jubiläumsprogramm
Das Bistum Speyer feiert 2017 den 200. Jahrestag seiner Neugründung und erinnert zugleich an 500 Jahre Reformation. Speyer ist einer der ältesten deutschen Bischofssitze und spielte im Mittelalter eine bedeutende kirchliche und politische Rolle. In Folge der Französischen Revolution ging das Fürstbistum im Jahr 1801 aber unter und wurde erst 1817 neu errichtet. Dies wird 200 Jahre danach an Pfingsten mit einem großen Festwochenende gefeiert. Bischof Karl-Heinz Wiesemann stellte am Donnerstag das geplante Programm vor.
So sind Festgottesdienste und Licht-Klang-Installationen im Speyerer Dom geplant. Bereits am 12. Mai hat ein Theaterstück zur Bistumsgeschichte Premiere. Am Pfingstmontag (5. Juni) wird auch der Domnapf - eine große steinerne Schale vor dem Kaiserdom - mit Hunderten Litern Wein gefüllt, eine alte Tradition zu wichtigen kirchlichen Festen.
Ökumenischer Versöhnungsgottesdienst geplant
Zugleich stellte Wiesemann Bezüge zum Gedenken an 500 Jahre Reformation her. Während in der Vergangenheit die Erinnerung an die Reformation oftmals Anlass zu Abgrenzung zwischen Protestanten und Katholiken gewesen sei, bestehe 2017 die Chance, den 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg im ökumenischen Geist als Christusfest zu feiern. "Ich bin froh und dankbar, dass wir diese Gegensätze überwunden haben", betonte der Bischof.
Während der kommenden Monate sind mehrere gemeinsame ökumenische Gottesdienste geplant. In der Fastenzeit soll es einen "Versöhnungsgottesdienst" geben, bei dem Katholiken und Protestanten gegenseitig um Verzeihung bitten und sich zu einer weiteren vertieften Ökumene verpflichten. Christen beider Konfessionen sind zu gemeinsamen Exerzitien im Alltag eingeladen. Zwischen evangelischer und katholischer Kirche sind in der Pfalz in den vergangenen Jahren sehr enge Beziehungen gewachsen. (KNA)