Regelung im Umgang mit Abtreibung geändert

Trump vollzieht ersten Schritt gegen Abtreibung

Veröffentlicht am 23.01.2017 um 18:50 Uhr – Lesedauer: 
Trump vollzieht ersten Schritt gegen Abtreibung
Bild: © KNA
Abtreibung

Washington ‐ Seine erste Woche als neuer Präsident der Vereinigten Staaten begann Donald Trump im Kampf gegen die Abtreibung. Mit der neuen Regel löst seine Partei ein Versprechen an die christlichen Wähler ein.

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US-Präsident Donald Trump hat zu Beginn seiner ersten vollen Woche im Amt eine Regelung im Umgang mit Abtreibung geändert. Ausländische Organisationen dürfen künftig nur dann Entwicklungshilfe von den USA bekommen, wenn sie keine Abtreibungsberatung anbieten oder Abtreibungsempfehlungen aussprechen. Davon betroffen ist auch der internationale Arm von "Planned Parenthood", einer Familienplanungsorganisation, die der größte Anbieter von Abtreibungen in den USA ist.

Die Regelung, als "Mexiko-City-Politik" bekannt, wird seit 1984 jeweils im Wechsel von republikanischen Präsidenten eingesetzt und von demokratischen Präsidenten wieder aufgehoben. Die Republikaner lösen damit Wahlversprechen an ihre streng christlich-religiösen Wählerschichten ein.

Analysten weisen darauf hin, dass der neue Präsident Trump damit nicht über die Politik seiner republikanischen Vorgänger hinausgeht. "Pro Life"-Aktivisten in den USA hoffen aber noch auf tiefergreifende Veränderungen, die "Planned Parenthood" auch im Inland den Geldhahn zudrehen. Dafür bedarf es einer Gesetzesinitiative, die im Kongress anhängig ist.

Die Planned Parenthood Federation of America (PPFA) ist eine US-amerikanische gemeinnützige Organisation für Frauen. Sie bietet in rund 700 Kliniken im Land medizinische Dienstleistungen an, vor allem für Sexualmedizin, Frauenheilkunde und Familienplanung. Zu den Leistungen gehören etwa Schwangerschaftstests und Begleitung von Schwangeren, Krebsvorsorge, die Feststellung und Behandlung sexuell übertragbarer Krankheiten sowie Verhütungsmittel. Zudem ist die Organisation der größte Anbieter von Abtreibungen in den USA.

Planned Parenthood USA ist Mitglied der International Planned Parenthood Federation. Dazu gehört auch die Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung "Pro Familia". (dpa/KNA)

19:45 ergänzt um weitere Informationen zu "Planned Parenthood" und Zukunftsausblicke