Lehre zu Familie und Homosexualität nicht weltfremd

Koch: Achtungsvolles Miteinander in Gefahr

Veröffentlicht am 30.01.2017 um 13:00 Uhr – Lesedauer: 
Koch: Achtungsvolles Miteinander in Gefahr
Bild: © dpa/Arno Burgi
Erzbistum Berlin

Berlin ‐ Die Weitergabe des Lebens und sexuelle Lust gehören zusammen. Der Berliner Erzbischof Koch steht zu dieser kirchlichen Lehre, will aber nicht "oberster Richter über die Sexualität" sein.

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Der Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Heiner Koch, sieht ein "achtungsvolles Miteinander" in der Gesellschaft in Gefahr. "Vielleicht müssen wir wieder das lernen, was angeblich selbstverständlich war: Die Achtung vor der Würde des Menschen", sagte der Berliner Erzbischof der Berliner "tageszeitung" (taz) am Montag. Ihm fehlten die Worte, wenn er höre, wie Flüchtlinge manchmal behandelt würden. "Respekt, Wertschätzung und Achtung scheinen mir verloren gegangen zu sein."

Koch: Ehe der entscheidende Begriff für die Kirche

Der Erzbischof verwahrte sich gegen den Vorwurf, die Positionen der katholischen Kirche zu Familie und Homosexualität seien weltfremd: "Liebe, Verantwortung, Dauerhaftigkeit und Weitergabe von Leben und Lust und Freude in der Sexualität gehören zusammen. Diese ganzheitliche Perspektive reißen wir nicht auseinander." Er habe "hohen Respekt davor, wenn zwei Menschen sagen, wir übernehmen Verantwortung für Kinder". Aber Ehe sei für die katholische Kirche der entscheidende Begriff, nicht der Begriff der Familie.

Zugleich betonte Koch: "Ich lasse mich nicht zum obersten Richter über die Sexualität von Menschen machen. Das ist nicht meine Aufgabe." Er beanspruche nicht für die Kirche "die Aufgabe, eine Überautorität zu allen Fragen der Sexualität zu sein". (rom/KNA)