Zwei Orte bei Dieben besonders beliebt

Zahl der Diebstähle im Vatikan gestiegen

Veröffentlicht am 18.02.2017 um 12:45 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Vatikanstadt ‐ Auch wenn die Zahl der Diebstähle noch immer gering ist, verzeichnet der Vatikan einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Zwei Orte sind bei Dieben besonders beliebt.

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Im Vatikan wird mehr geklaut: Im kleinsten Staat der Welt wurden vom 1. Oktober 2015 bis zum 30. September 2016 insgesamt 78 Diebstähle angezeigt. In den zwölf Monaten zuvor waren es 58, wie aus dem Bericht über das Gerichtsjahr 2015/2016 hervorgeht, den der vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano am Samstag vorstellte. Beklaut wurden demnach vor allem Pilger und Touristen in den Vatikanischen Museen und im Petersdom, die jährlich mehr als fünf Millionen Besucher anziehen. Die vatikanische Gendarmerie nahm insgesamt vier mutmaßliche Taschendiebe fest.

Der rund 450 Einwohner zählende Vatikanstaat verfügt über eine eigene weltliche Gerichtsbarkeit und eine eigene Polizei, die vatikanische Gendarmerie. Die vatikanische Kriminalitätsstatistik weist für das zurückliegende Gerichtsjahr insgesamt 33 Festnahmen aus; davon überstellte die Gendarmerie 17 Personen an die italienische Polizei.

28 Fälle von Betrug gemeldet

Zudem wurden der Justiz des päpstlichen Staates 28 Fälle von versuchtem Betrug gemeldet. Auch die unbefugte Weitergabe vertraulicher Dokumente des Vatikan geht offenbar weiter. Die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde AIF brachte zwei Fälle zur Anzeige.

Im Juli hatte das vatikanische Gericht einen spanischen Geistlichen, der zwei Journalisten interne vatikanische Unterlagen geben hatte, zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Eine italienische PR-Beraterin wurde in diesem sogenannten Vatileaks-2-Prozess zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. (KNA)