"Gott braucht jeden Menschen"
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat die individuelle Berufung und Unersetzbarkeit jedes einzelnen Menschen betont. Jedem Menschen sei von Gott eine spezielle Berufung für das Leben zugedacht worden, sagte Hanke am Samstag beim Walburgafest in Eichstätt. Die Unterschiedlichkeit der Geschwister Willibald, Walburga und Wunibald zeige, dass Gott ein großartiger Komponist sei, der mit der Stimme eines jeden eine wunderbare Partitur schreibe.
Am Gedenktag der Bistumspatronin Walburga zeige sich die Unersetzbarkeit jedes Einzelnen, denn auch die drei Geschwister hätten einen unterschiedlichen Berufungsweg erlebt, so Hanke weiter. Am Grab der heiligen Walburga werde deutlich, dass Gott nicht die Eintönigkeit liebe, sondern die Vielstimmigkeit.
"Gott braucht jeden Menschen"
Vor diesem Hintergrund warnte der Bischof vor der Gefährdung der Individualität in der heutigen Zeit. "Dem mentalen Klonen folgt das biologische Klonen des Menschen. Die geschlechtliche Identität wird als fließend und austauschbar erklärt", sagte Hanke. Der Bischof betonte weiter, dass Gott jeden Menschen brauche: "Gott ist ergriffen, weil er mich braucht, heute, morgen, an meinem Arbeitsplatz, in der Familie, selbst im Krankenbett. Gott braucht mich in seiner großen Partitur."
Zum Gedenken an seine Bistumspatronin feiert das Bistum Eichstätt jeweils am 25. Februar das Walburgafest. Der Tag ist in der Benediktinerinnenabtei St. Walburg ein Tag der Begegnung. Die aus Südengland stammende Walburga war die Schwester des ersten Bischofs von Eichstätt, des heiligen Willibald (um 700-787/788). Sie kam im 8. Jahrhundert nach Germanien. Nach dem Tod ihres zweiten Bruders Wunibald übernahm sie die Leitung des familieneigenen Klosters und errichtete ein zusätzliches Frauenkloster. Der Überlieferung nach starb Walburga am 25. Februar 779. (stz)