Voraussichtlich 633 Taufen in diesem Jahr

Deutlich mehr Erwachsenentaufen in Österreich

Veröffentlicht am 03.03.2017 um 13:00 Uhr – Lesedauer: 
Sakramente

Wien ‐ Sie kommen aus dem Iran, Afghanistan und aus Afrika, aber auch aus der Alpenrepublik selbst: In Österreich lassen sich immer mehr Erwachsene taufen. Die Zahlen der einzelnen Bistümer zeigen, wie stark der Anstieg ist.

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Die Zahl der Erwachsenentaufen in Österreich ist deutlich gestiegen. 633 Menschen ab 14 Jahren werden laut aktuellen Zahlen in diesem Jahr die katholische Taufe empfangen; verglichen mit 411 Personen im Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um rund 50 Prozent. Das berichtet die Wiener Presseagentur Kathpress am Freitag unter Berufung auf eigene Recherchen. Eine Rekordzahl verzeichnet demnach die Erzdiözese Wien. Dort erhielten am Donnerstagabend 254 Personen nach mindestens einjähriger Vorbereitung von Kardinal Christoph Schönborn die bischöfliche Erlaubnis zum Erhalt des Sakraments. Damit verdoppelte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr.

Täuflinge aus 19 Nationen

Auch andere österreichische Diözesen verzeichnen den Angaben zufolge einen Anstieg. So empfangen in der Diözese Linz rund um das Osterfest 165 Erwachsene die Taufe, im Vorjahr waren es 75. In Innsbruck stieg die Zahl von 37 auf 65 Täuflinge. In den übrigen Diözesen pendeln sie zwischen 15 und 30; nicht überall werden die Taufbewerber jedoch zentral erfasst.

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Video: © katholisch.de

Was bedeutet Taufe? Ein Beitrag der Serie "Katholisch für Anfänger".

In Wien stammen die Täuflinge aus 19 Nationen, allen voran Iran, Afghanistan und Österreich, gefolgt von Ländern aus Fernost, anderen europäischen Ländern und Afrika. 80 Prozent haben einen muslimischen Hintergrund, die meisten anderen sind religionslos aufgewachsen. Der überwiegende Teil (78 Prozent) ist zwischen 14 und 35 Jahren alt und männlich (69 Prozent).

Kathpress zitiert aus den Kurzbiografien der Täuflinge, die auf ganz unterschiedliche Weise zum Christentum gefunden hätten. Manche der künftigen Christen lernten ihren neuen Glauben demnach etwa über Satellitenfernsehen kennen, durch heimlich zugesteckte oder auf der Flucht erhaltene Bibeln, bei der Erstkommunion ihres Kindes, durch christliche Nachbarn, Freunde oder Priester, durch katholische Schulen, Studentenverbindungen oder auch in Lebenskrisen.

Bei Säuglingstaufe stagnieren die Zahlen

Trotz des Anstiegs bei den Erwachsenentaufen bleibt die Taufe im Säuglingsalter die übliche Form der Aufnahme in die Kirche. Hier stagnieren die Zahlen jedoch. In der offiziellen Statistik für das Jahr 2015 verzeichnet die katholische Kirche in Österreich 48.587 Taufen. Zu unterscheiden ist die Taufe zudem von anderen Arten des Eintritts in die katholische Kirche, dem Wiedereintritt und auch dem Übertritt aus anderen christlichen Kirchen, etwa der evangelischen oder der orthodoxen Kirche. Im Jahr 2015 verzeichnete die Kirche in Österreich 325 Aufnahmen und 4.739 Wiederaufnahmen. (KNA)