Sizilianischer Erzbischof verbietet Mafiosi Patenamt
Der sizilianische Erzbischof Michele Pennisi hat Mafia-Mitgliedern das Amt des Tauf- oder Firmpaten untersagt. Diese Rolle dürften keine Personen übernehmen, die "mafiösen Vereinigungen oder mehr oder minder geheimen Verbänden angehören, welche den Werten des Evangeliums widersprechen", zitiert die Tageszeitung "Giornale di Sicilia" (Donnerstag) aus einem Erlass für das Erzbistum Monreale. Zu Pennisis Kirchenbezirk gehören berüchtigte Mafia-Orte wie Corleone, Cinisi, Partinico und San Giuseppe Jato. Aufgabe eines Paten ist nach dem katholischen Kirchenrecht "mitzuhelfen, dass der Getaufte ein der Taufe entsprechendes christliches Leben führt".
Pennisi erhielt bereits 2008 Polizeischutz, nachdem er sich als Bischof von Piazza Armerina geweigert hatte, einen Trauergottesdienst für den Mafia-Boss Daniele Emmanuello in der Kathedrale zu feiern. Emmanuello war bei einem Feuergefecht mit der Polizei ums Leben gekommen. Nach der Berufung zum Erzbischof von Monreale 2013 verbot Pennisi den katholischen Bruderschaften seiner neuen Diözese, Mafiosi oder Mitglieder anderer krimineller Organisationen aufzunehmen. Zudem warb er dafür, beschlagnahmte Mafia-Ländereien für die Rehabilitation von Strafgefangenen zur Verfügung zu stellen. (KNA)