23 Jahre Haft für Pilgermörder
Ein Pilgermörder ist von einem spanischen Gericht zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Die US-amerikanische Pilgerin Denise Pikka Thiem war Anfang April 2015 spurlos verschwunden. Sie befand sich alleine auf dem Jakobsweg, um zum Apostelgrab nach Santiago de Compostela zu pilgern. Das letzte Lebenszeichen der damals 41-Jährigen stammte aus der Gemeinde Astorga, von wo aus sie eine E-Mail an eine Freundin geschickt hatte. Fast fünf Monate galt Pikka Thiem als vermisst. Die spanische Polizei kam dem am Dienstag verurteilten Täter vor Monaten auf die Spur, als er rund 1.000 US-Dollar auf einmal in einer Bank umtauschen wollte.
Schadenersatz an Familie
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Angeklagte der Pilgerin auflauerte und sie erschlug, um an ihre Wertsachen zu kommen. Das Oberste Landesgericht in Leon verurteilte den 41 Jahre alten Spanier weg Mordes und gewalttätigen Diebstahls zu insgesamt 23 Jahren Haft. Neben der Haftstrafe muss er den Eltern des Opfers 120.000 Euro Schadensersatz zahlen, zudem 30.000 Euro an den Bruder von Pikka Thiem.
Der Fall hatte Spanien monatelang in Atem gehalten und auch in den USA für Aufsehen gesorgt. US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain schlug der Regierung in Madrid sogar vor, die US-Bundespolizei in die Ermittlungen einzubeziehen. (KNA)