41-Jähriger erschlug 2015 US-amerikanische Pilgerin

23 Jahre Haft für Pilgermörder

Veröffentlicht am 12.04.2017 um 11:20 Uhr – Lesedauer: 
Spanien

Leon  ‐ Die Richter sahen es als erwiesen an, dass ein heute 41-jähriger Spanier im Jahr 2015 eine US-amerikanische Pilgerin erschlug. Auch die Motive für die Tat scheinen klar.

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Ein Pilgermörder ist von einem spanischen Gericht zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Die US-amerikanische Pilgerin Denise Pikka Thiem war Anfang April 2015 spurlos verschwunden. Sie befand sich alleine auf dem Jakobsweg, um zum Apostelgrab nach Santiago de Compostela zu pilgern. Das letzte Lebenszeichen der damals 41-Jährigen stammte aus der Gemeinde Astorga, von wo aus sie eine E-Mail an eine Freundin geschickt hatte. Fast fünf Monate galt Pikka Thiem als vermisst. Die spanische Polizei kam dem am Dienstag verurteilten Täter vor Monaten auf die Spur, als er rund 1.000 US-Dollar auf einmal in einer Bank umtauschen wollte.

Schadenersatz an Familie

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Angeklagte der Pilgerin auflauerte und sie erschlug, um an ihre Wertsachen zu kommen. Das Oberste Landesgericht in Leon verurteilte den 41 Jahre alten Spanier weg Mordes und gewalttätigen Diebstahls zu insgesamt 23 Jahren Haft. Neben der Haftstrafe muss er den Eltern des Opfers 120.000 Euro Schadensersatz zahlen, zudem 30.000 Euro an den Bruder von Pikka Thiem.

Der Fall hatte Spanien monatelang in Atem gehalten und auch in den USA für Aufsehen gesorgt. US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain schlug der Regierung in Madrid sogar vor, die US-Bundespolizei in die Ermittlungen einzubeziehen. (KNA)

Vermisst auf dem Jakobsweg

Es ist der Horror eines jeden Pilgers: Seit Anfang April wird die nordamerikanische Pilgerin Denise Thiem vermisst. Sie wollte den Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela gehen. Ihr Fall ist jedoch nicht der einzige in der Geschichte des berühmten Pilgerwegs.