Ökumene-Bischof Feige eröffnet Begleitprogramm

Katholische Kirche auf "Weltausstellung Reformation"

Veröffentlicht am 20.05.2017 um 10:20 Uhr – Lesedauer: 
Ökumene

Wittenberg ‐ Heute startet in Wittenberg die Ausstellung, zu der 500.000 Besucher erwartet werden. Auch die katholische Kirche ist mit einem Begleitprogramm dabei. Zur Eröffnung äußerte Ökumene-Bischof Feige einen Wunsch.

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Zur Wittenberger "Weltausstellung Reformation" veranstaltet die katholische Kirche ein Begleitprogramm. Der "Ökumenebischof" der Deutschen Bischofskonferenz, Gerhard Feige, eröffnete es am Freitag im Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Unter dem Motto "Katholisch in Lutherstadt" gibt es in den kommenden vier Monaten Ausstellungen, Gesprächsangebote und Gottesdienste sowie Konzerte, Lesungen und ein "Kirchencafe".

Bistümer und Hilfswerke beteiligen sich

In einem Grußwort würdigte Haseloff den katholischen Beitrag. "Es ist ein entscheidendes Signal, dass wir uns in einem ökumenischen Geist an die Reformation erinnern und heute mehr das Verbindende suchen als das, was uns trennt", betonte der Ministerpräsident, der Mitglied der katholischen Kirche ist.

Feige dankte den deutschen Bistümern und katholischen Hilfswerken für ihre Beteiligung an dem wöchentlich wechselnden Programm. Er hob das "sehr lebendige ökumenische Miteinander" von Protestanten und Katholiken in der Lutherstadt hervor. "Das sollte auch in der Zeit der Weltausstellung Reformation zum Ausdruck kommen", erklärte der Magdeburger Bischof. In Wittenberg sind rund zehn Prozent der Bevölkerung evangelisch und vier Prozent katholisch.

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Video: © katholisch.de

Nach dem ersten Drittel des Reformationsjahres zog Ökumene-Bischof Gerhard Feige eine erste Zwischenbilanz. Man sei sich näher gekommen, meinte er. (Video vom März 2017)

Eröffnet wurde das katholische Programm im Arsenal-Einkaufszentrum mit einer Wanderausstellung über die Geschichte der katholischen Pfarrei in Wittenberg. Zusammen mit einer Schau zur Erklärung des katholischen Kirchenraums wurde sie vom Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik an der Universität Halle-Wittenberg erarbeitet. Zum Programm gehören auch ein tägliches Gesprächsangebot "Was ich schon immer einen Katholiken fragen wollte" sowie Kurzmeditationen und abendliche Vespergottesdienste. Samstags gibt es Vorträge und Diskussionen über das katholische Verständnis Luthers.

2.000 Einzelveranstaltungen, 16 Themenwochen

Die evangelische "Weltausstellung Reformation" wird an diesem Samstag im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet. Die Veranstalter erwarten rund eine halbe Million Besucher. Mit 2.000 Einzelveranstaltungen wird sie die den Angaben zufolge größte Veranstaltung im Gedenkjahr zu 500 Jahren Reformation. 16 Themenwochen nehmen aktuelle Fragen in Kirche und Gesellschaft in den Blick. Dabei geht es um Frieden und Gerechtigkeit, Ökumene, interreligiösen Dialog, "Lebensformen für alle", das Verständnis von Europa, Spiritualität, Bildung, Menschenrechte sowie Arbeitswelten. (KNA)

Linktipp: Ökumene: Was verbindet? Was trennt?

Ein Haus mit vielen Wohnungen: So lässt sich - vereinfacht - die Ökumene beschreiben. Das Haus, das viele Kirchen und Gemeinschaften beherbergt, umspannt die ganze Welt. Die Familien in diesem Gebäude sind Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, Kopten, Altkatholiken, Anglikaner und Freikirchler.