Katholische Kirche auf "Weltausstellung Reformation"
Zur Wittenberger "Weltausstellung Reformation" veranstaltet die katholische Kirche ein Begleitprogramm. Der "Ökumenebischof" der Deutschen Bischofskonferenz, Gerhard Feige, eröffnete es am Freitag im Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Unter dem Motto "Katholisch in Lutherstadt" gibt es in den kommenden vier Monaten Ausstellungen, Gesprächsangebote und Gottesdienste sowie Konzerte, Lesungen und ein "Kirchencafe".
Bistümer und Hilfswerke beteiligen sich
In einem Grußwort würdigte Haseloff den katholischen Beitrag. "Es ist ein entscheidendes Signal, dass wir uns in einem ökumenischen Geist an die Reformation erinnern und heute mehr das Verbindende suchen als das, was uns trennt", betonte der Ministerpräsident, der Mitglied der katholischen Kirche ist.
Feige dankte den deutschen Bistümern und katholischen Hilfswerken für ihre Beteiligung an dem wöchentlich wechselnden Programm. Er hob das "sehr lebendige ökumenische Miteinander" von Protestanten und Katholiken in der Lutherstadt hervor. "Das sollte auch in der Zeit der Weltausstellung Reformation zum Ausdruck kommen", erklärte der Magdeburger Bischof. In Wittenberg sind rund zehn Prozent der Bevölkerung evangelisch und vier Prozent katholisch.
Eröffnet wurde das katholische Programm im Arsenal-Einkaufszentrum mit einer Wanderausstellung über die Geschichte der katholischen Pfarrei in Wittenberg. Zusammen mit einer Schau zur Erklärung des katholischen Kirchenraums wurde sie vom Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik an der Universität Halle-Wittenberg erarbeitet. Zum Programm gehören auch ein tägliches Gesprächsangebot "Was ich schon immer einen Katholiken fragen wollte" sowie Kurzmeditationen und abendliche Vespergottesdienste. Samstags gibt es Vorträge und Diskussionen über das katholische Verständnis Luthers.
2.000 Einzelveranstaltungen, 16 Themenwochen
Die evangelische "Weltausstellung Reformation" wird an diesem Samstag im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet. Die Veranstalter erwarten rund eine halbe Million Besucher. Mit 2.000 Einzelveranstaltungen wird sie die den Angaben zufolge größte Veranstaltung im Gedenkjahr zu 500 Jahren Reformation. 16 Themenwochen nehmen aktuelle Fragen in Kirche und Gesellschaft in den Blick. Dabei geht es um Frieden und Gerechtigkeit, Ökumene, interreligiösen Dialog, "Lebensformen für alle", das Verständnis von Europa, Spiritualität, Bildung, Menschenrechte sowie Arbeitswelten. (KNA)