Schlangestehen für den heiligen Nikolaus
Eine wertvolle Reliquie des heiligen Nikolaus aus Italien zieht in Moskau Tausende orthodoxe Gläubige an. Am Zugang zur Christ-Erlöser-Kirche stauten sich die Wartenden am Montag auf mehreren hundert Metern, um an dem reich verzierten Goldschrein mit einem Rippenknochen des Heiligen zu beten.
Die Gebeine von Nikolaus liegen seit etwa 930 Jahren in der Basilika von Bari in Süditalien. Papst Franziskus und der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill hatten bei ihrem historischen Treffen 2016 in Kuba vereinbart, dass erstmals eine Reliquie aus dem Grab nach Russland reisen darf. Zehntausende Menschen freuten sich darauf, dem Heiligen nahezukommen, sagte Kirill beim Empfang der Leihgabe.
Nikolaus, der im 4. Jahrhundert Bischof von Myra in der heutigen Türkei war, wird als barmherziger Wundertäter von Christen in Ost und West verehrt. Im russischen Volksglauben ist er der beliebteste Heilige. "Millionen Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass der Heilige Nikolaus Gebete sehr schnell erhört", sagte der orthodoxe Metropolit Illarion der Zeitung "Komsomolskaja Prawda".
Nach Moskau wird die Reliquie bis Ende Juli auch in St. Petersburg gezeigt. 2011 waren binnen 39 Tagen mehr als drei Millionen Russen zu einer anderen Reliquie geströmt, einem angeblichen Gürtel der Gottesmutter Maria aus einem Kloster auf dem Athos in Griechenland. (dpa)