Jährlich 100.000 Tests auf Down-Syndrom ermöglicht

Belgien bezuschusst Pränataltests

Veröffentlicht am 29.05.2017 um 14:37 Uhr – Lesedauer: 
Lebensschutz

Brüssel ‐ In Belgien mussten Schwangere den Pränataltest bislang meist selbst bezahlen, nun soll die Untersuchung 9 statt 290 Euro kosten. Wird dabei das Down-Syndrom festgestellt, hat das oft eine traurige Folge.

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Ab Juli können Schwangere in Belgien für maximal 8,68 Euro ihr ungeborenes Baby auf das Down-Syndrom testen lassen. Gesundheitsministerin Maggie De Block stelle für die Bezuschussung des Tests 15 Millionen Euro zur Verfügung, berichtet der belgische Rundfunk RTBF (Montag). Damit könnten pro Jahr 100.000 Tests finanziert werden. Krankenkassen hatten die Kosten für den Test von 290 Euro bisher nur komplett bei Risikoschwangerschaften übernommen.

In den Niederlanden ist der Pränataltest seit April für alle Schwangeren für 75 Euro möglich. Auch in zwei staatlichen Frauenkliniken in Paris ist er seit Mai für Schwangere kostenlos. Künftig soll das Programm auf weitere französische Städte ausgeweitet werden.

In Deutschland ist der Test, bei dem durch genetische Analyse im Blut von Schwangeren auf Chromosomenstörungen des Ungeborenen geschlossen werden kann, seit 2012 verfügbar. Er wird von vielen Gesetzlichen Krankenkassen bislang nicht bezahlt. Die Kosten je Untersuchung liegen bei einigen hundert Euro. Wird in der Schwangerschaft das Down-Syndrom oder eine andere Chromosomen-Abweichung festgestellt, entscheidet sich die Mehrheit der Schwangeren für eine Abtreibung. (KNA)

Linktipp: Diagnose: Lebensgefahr

Ein neuer Bluttest schürt die Sorge vor mehr Abtreibungen bei Trisomie 21. Am Welt-Down-Syndrom-Tag wird davor gewarnt, welche Konsequenzen der Praenatest für das ungeborene Leben hätte. (Artikel vom März 2015)