Polizei untersucht Tod des Bischofs von Bafia
Die kamerunischen Behörden haben im Todesfall des Bischofs von Bafia, Jean-Marie Benoît Balla, ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Dies teilte der Generalstaatsanwalt der Region Centre am Freitag in einer Pressemitteilung mit. Der Geistliche war in der Nacht zum Mittwoch verschwunden, im Laufe des Tages wurde sein Auto mit einem vorgeblichen Abschiedsbrief auf einer Brücke über den Sanaga, den längsten Fluss Kameruns, entdeckt. Am Freitag fanden Fischer seine Leiche im Sanaga, sieben Kilometer flussabwärts der Fundstelle des Wagens.
Die Leiche wurde nach Informationen des kamerunischen Rundfunks CrTV übereinstimmend identifiziert durch den Apostolischen Nuntius Bischof Piero Pioppo, den Vorsitzenden der kamerunischen Bischofskonferenz Erzbischof Samuel Kleda, den Erzbischof der Hauptstadt Jaunde sowie von Mitarbeitern des verstorbenen Bischofs.
Todesursache wird untersucht
Weiterhin berichtet der Sender, Polizeikräfte am Fundort hätten keine Anzeichen für Gewalt am Körper Ballas gefunden. Die Leiche werde nun in Jaunde obduziert, um die Todesursache zu ermitteln. Nach wie vor ist unklar, ob es sich um ein Verbrechen oder einen Suizid handelt. Lokale Medien berichten von einem weiteren ungeklärten Todesfall eines Priesters der Diözese vor wenigen Wochen; die Zusammenhänge mit dem Tod Ballas sind unklar.
Der 1959 geborene Balla war seit 2003 Bischof von Bafia, das ein Suffraganbistum der Erzdiözese Jaunde ist. Das Bistum Bafia liegt im Südwesten Kameruns und besteht aus 29 Pfarreien mit insgesamt gut 250.000 Katholiken, die etwa 55 Prozent der Gesamtbevölkerung auf dem Gebiet der Diözese ausmachen. 1968 wurde die vormalige apostolische Präfektur zum Bistum erhoben. (fxn)
Ergänzung, 4. Juni, 12.30 Uhr: Die kamerunische Bischofskonferenz hat nun auch offiziell in einer Erklärung den Tod von Bischof Balla bestätigt. Das auf den 3. Juni datierte Schreiben wurde unter anderem auf Twitter verbreitet und ist unterzeichnet vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Samuel Kleda, und dem Erzbischof von Jaunde, Erzbischof Jean Mbarga, zu dessen Kirchenprovinz die Diözese Bafia gehört. Als Datum des Todes wird der 2. Juni genannt, an dem die Leiche gefunden wurde. Zur Todesursache nimmt die Erklärung keine Stellung.
Die Bischöfe rufen zum Gebet für den Verstorbenen auf und sprechen allen Gläubigen der Diözese Bafia ihr Mitgefühl aus und versichern ihnen ihr Gebet, "damit ihr Glaube und ihre Hoffnung gestärkt werden angesicht dieses traurigen Ereignisses". Die Erzdiözese Jaunde spricht auf ihrer Webseite von einer "Katastrophe für Kamerun und seine Kirche". (fxn)