Erzbischof sorgt sich um konfessionsverschiedene Ehen
Der katholische "Familienbischof" Heiner Koch mahnt die Kirchen, die Probleme konfessionsverschiedener Ehen mehr in den Blick zu nehmen. "Wir müssen uns in den Gemeinden auch mit diesem Thema intensiv beschäftigen", forderte der Berliner Erzbischof am Donnerstag in Wittenberg. "Und wir müssen da in der Deutschen Bischofskonferenz theologisch weiterkommen", betonte er bei der Themenwoche Ökumene der Weltausstellung Reformation in der Lutherstadt.
Die Folgen einer unterschiedlichen Konfessionszugehörigkeit empfänden manche Paare als "existenzielles Leiden", sagte Koch. Dies sei etwa der Fall, wenn sie nicht gemeinsam die Kommunion empfangen könnten.
Protestanten: Einladung von Christus sei zentral
Protestanten sind in der Regel nicht zum Empfang der katholischen Kommunion zugelassen. Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Landesbischof Karl-Hinrich Manzke, betonte: "Wir müssen dafür Sorge tragen, wie wir als Kirche den Paaren Hilfe geben und - wie es Papst Franziskus formulierte - nicht Zollstation sind." Aus protestantischer Sicht sei die Einladung von Christus zum Abendmahl zentraler als der konfessionelle Unterschied im Sakraments- und Kirchenverständnis.
Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige, Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, hatte bereits am Mittwoch im Rahmen der Themenwoche daran erinnert, dass konfessionell gemischte Ehen "oftmals mit ihren Problemen und Schwierigkeiten zwischen den Kirchen stehen". (KNA)