Früherer Erzbischof von Mumbai wurde 81 Jahre alt

Kurienkardinal Ivan Dias gestorben

Veröffentlicht am 20.06.2017 um 09:20 Uhr – Lesedauer: 
Kurienkardinal Ivan Dias gestorben
Bild: © KNA
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Er begann seine Laufbahn als Diplomat für den Heiligen Stuhl, wurde Erzbischof in seiner Heimat Indien und arbeitete schließlich wieder im Vatikan. Jetzt ist Kurienkardinal Ivan Dias gestorben.

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Der indische Kurienkardinal Ivan Dias ist tot. Der frühere Leiter der vatikanischen Konkregation für die Evangelisierung der Völker und Erzbischof des heutigen Mumbai (vorher: Bombay) starb am Montagnachmittag im Alter von 81 Jahren in Rom, wie die vatikanische Zeitung "Osservatore Romano" am Abend twitterte.

Von 1996 bis 2006 stand Dias dem indischen Erzbistum vor, von 2006 bis 2011 war er Chef des vatikanischen Ministeriums für die ehemaligen Missionsgebiete in Afrika und Asien. Wegen seines Einflusses wurde er dort auch "Roter Papst" genannt, in Anspielung auf die Farbe des Kardinalsgewands.

Franziskus würdigte Dias als "weisen und gütigen Hirten"

Dias' Nachfolger in Mumbai, Kardinal Oswald Gracias, sagte laut dem Onlinemagazin "Crux", mit dessen Tod verliere die Kirche Indiens einen "Märtyrer der Mission". Papst Franziskus würdigte Dias als "weisen und gütigen Hirten". In einem Beileidstelegramm an den Bruder des Verstorbenen, Francis Dias, hob er dessen "missionarischen Eifer" und Beitrag für den "geistlichen und physischen Wiederaufbau der leidenden Kirche in Albanien" hervor. Nach dem Ende des Kommunismus war Dias dort von 1991 bis 1997 päpstlicher Botschafter.

Begonnen hatte der am 14. April 1936 in Mumbai geborene Dias seine kirchliche Laufbahn 1964 als Diplomat des Heiligen Stuhls. Von 1973 bis 1982 war er im Vatikanischen Staatssekretariat  für die Sowjetunion, Polen, China, Vietnam, Laos und mehrere Staaten im südlichen Afrika zuständig. 1987 wurde er zunächst zum Apostolischen Nuntius in Korea ernannt und war dann - nach dem Zusammenbruch des Ostblocks in den 1990er Jahren - päpstlicher Botschafter in Albanien.

Nach dem Tod von Dias zählt das Kardinalskollegium 220 Mitglieder. Davon wären 116 unter 80 Jahre alt und damit zur Papstwahl berechtigt. (bod/KNA)