Geistlicher aus Münster ging nach medienwirksamem Rückzug ins Kloster

Priester Frings kehrt in Gemeindearbeit zurück

Veröffentlicht am 27.06.2017 um 13:30 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Münster

Münster ‐ Nach fast 30 Jahren als Pfarrer frustrierten Thomas Frings der Glaubensmangel und die Strukturreformen. Er ging ins Kloster und schrieb ein Buch. Nun soll er wieder für das Bistum Münster arbeiten.

  • Teilen:

Der Münsteraner Priester Thomas Frings kehrt zurück. Er übernehme die vorläufige Pfarrverwaltung in Dorsten-Holsterhausen St. Antonius und St. Bonifatius, berichtet die Bistumszeitung "Kirche und Leben" am Dienstag. Bis zur Einführung des neuen Pfarrers solle Frings das Amt ausüben, heißt es mit Berufung auf das Bischöfliche Generalvikariat Münster.

Im Februar 2016 hatte Frings angekündigt, als Pfarrer, Moderator des Priesterrats und Leiter der Kunstkommission des Bistums Münster zurückzutreten und ins Kloster zu gehen. Seine auf Facebook mit "?Kurskorrektur!" überschriebene Bilanz wurde bundesweit beachtet. Er wolle Priester bleiben, verzweifele aber am Glaubensmangel, Relevanzverlust, Service-Erwartungen an Geistliche und kirchlichen Strukturreformen. Vor wenigen Monaten führte er seine damalige Analyse in dem Buch "Aus, Amen, Ende?" weiter aus.

Seit Oktober lebte Frings in der niederländischen Benediktinerabtei St. Willibrord in Slangenburg. Das Kloster hat er inzwischen wieder verlassen. Bischof Felix Genn habe ihm jederzeit die Rückkehrmöglichkeit zugesichert, berichtete der Geistliche direkt nach seiner Rückzugs-Ankündigung. (luk)

Linktipp: "So kann es nicht weitergehen"

Thomas Frings kündigte an, für unbestimmte Zeit seine Aufgabe als Priester ruhen zu lassen. Zu unzufrieden ist er mit seiner Kirche. Seitdem kann sich der 55-Jährige vor E-Mails kaum retten. Er hat einen Nerv getroffen. (Artikel vom Februar 2016)