Markenschutz für Mutter Teresas Ordenskleid
Das Muster des Ordenskleids der Missionarinnen der Nächstenliebe wurde offiziell als Markenzeichen eingetragen. Künftig sind die drei blauen Streifen der Borte des traditionellen Saris, den die Schwestern tragen, rechtlich geschützt, wie der "Guardian" berichtet. Der von der heiligen Mutter Teresa gegründete Orden wolle damit den Missbrauch ihres Habits für kommerzielle Zwecke unterbinden, zitiert der "Guardian" den Anwalt der Gemeinschaft, Biswajit Sarkar: "Es gibt viele Organisationen, die Schulen unter dem Namen Mutter Teresas aufmachen und ihren Habit tragen, mit denen die Missionarinnen der Nächstenliebe aber nichts zu tun haben." Schulen, eine Bank und einige Bücher verwendeten das Motiv des charakteristischen blau-weißen Saris, um eine Nähe zum Orden vorzutäuschen.
Eingetragen schon seit 2016
Bereits 2013 hätte Sarkar den Antrag im Namen der Missionarinnen der Nächstenliebe gestellt. Erst jetzt wurde öffentlich, dass das Markenzeichen schon seit 2016 rechtskräftig eingetragen ist. Das Datum der Eintragung ist der 4. September, der Tag der Heiligsprechung Mutter Teresas. Laut Sarkar ist es das erste Ordensgewand, das als Marke eingetragen ist. Zunächst erstreckt sich der Markenschutz nur auf Indien, eine weltweite Ausweitung wird gerade angestrebt. Zuerst hätten die Schwestern ihr Ordensgewand nicht rechtlich schützen wollen, berichtet Sarkar. Er habe sie aber überzeugen können, dass nur so ein Missbrauch verhindert werden könne. Es werde keine Genehmigungen für andere religiöse Gemeinschaften und gemeinnützige Organisationen geben, das Muster zu verwenden. Nun sei der nächste Schritt des Anwalts, den Verkauf von Mutter-Teresa-Kostümen für Kinder auf der indischen Seite des Onlinehändlers Amazon zu unterbinden.
Sari von Anfang an Ordensgewand
Der Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe wurde 1950 von Mutter Teresa in Kalkutta gegründet. Als Ordensgewand wählte sie den Sari als einfache Kleidung der Armen aus. "Mutter Teresa wählte ein Ordenskleid, das sowohl symbolisch wie praktisch ist. Es hilft uns nicht nur, uns mit den Armen zu identifizieren, es ist auch geeignet für Kalkukttas heißes Klima", heißt es auf der Webseite des Ordens. Die Farbe der Borte ist das Blau der Gottesmutter, die zwei schmalen Streifen symbolisieren Armut und Gehorsam, der breite dritte Streifen Keuschheit und die Sorge für die Armen. Das Weiß des Stoffes steht für Wahrheit und Reinheit.
Heute gehören etwa 5.000 Schwestern zu dem Orden, die neben den drei Gelübden von Armut, Keuschheit und Gehorsam auch ein viertes ablegen, "den Ärmsten der Armen aus ganzem Herzen und ohne Gegenleistung" zu dienen. Schwerpunkt des Ordens ist die Sorge für Kranke und Sterbende. (fxn)