Zypries und Bentele präsentieren den "Tess Relay Service"

Notruf für sprachbehinderte Menschen eingerichtet

Veröffentlicht am 18.07.2017 um 15:50 Uhr – Lesedauer: 
Behinderte

Berlin ‐ Wie kann ein gehörloser Mensch einen Notruf wählen? Es braucht die Videotelefonie und einen Dolmetscher - ein Service, den es bislang nur zu Bürozeiten gab. Die Bundesregierung hat nun nachgebessert.

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Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat einen barrierefreien Notruf für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderungen präsentiert. Mit der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Verena Bentele, stellte sie am Dienstag in Berlin den "Tess Relay Service" vor, der künftig rund um die Uhr Telefongespräche für diese Gruppe ermöglichen soll. Sprach- und hörbehinderten Menschen werde so mehr Teilhabe ermöglicht, erklärte Zypries.

Der Bundestag hatte im vergangenen April auf Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums die eingebrachte Änderung des Telekommunikationsgesetzes beschlossen, die für den Service notwendig ist. Sie ist bereits in Kraft getreten.

Bei dem neuen Service können Gehörlose über eine Videoverbindung einen Gebärdensprachdolmetscher kontaktieren. Dieser stellt eine Telefonverbindung zu dem gewünschten hörenden Gesprächspartner her. Der Dolmetscher übersetzt dann die Gesprächsinhalte von der deutschen Gebärdensprache in die Lautsprache und umgekehrt. Bislang waren die Notrufe 110 und 112 nur in den Öffnungzeiten von Tess zwischen 8 und 23 Uhr barrierefrei. (luk/KNA)

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